HÖLDERLIN – Das halbe Leben

Friedrich Hölderlin (1770 – 1843) blieb zu Lebzeiten die Anerkennung versagt; er zählt aber heute zweifellos zu den großen deutschen Dichtern. Während des Theologie-Studiums in Tübingen wohnte er mit Hegel und Schelling zusammen auf einer Stube und empfing vielfältige philosophische Impulse. Schon bald löste sich sein dichterisches Werk vom Einfluss der Romantiker und er ging völlig eigenständige Wege. Mit Hölderlins Gedichtzeile „Wohin denn ich?“ artikuliert sich das deprimierende Unbehaustsein in einer als gnadenlos empfundenen Welt – der Beginn der literarischen Moderne? Seiner ausweglosen Zerrissenheit versuchte er durch eine nicht zu verwirklichende, idealisierte Liebe zu entkommen, um schließlich von einer unheilbaren Geisteskrankheit eingefangen und „gerettet“ zu werden: Jürgen K. Hultenreich nähert sich der Biografie des rätselvollen Dichters mit poetischer Emphase, stellt ihn vor den historischen und geistesgeschichtlichen Hintergrund, lässt aber keine Zweifel am zwiespältigen Charakter dieser vielbewunderten Jahrhundertgestalt.

ISBN 978-3-937434-94-0