PEAC – Ein Museum
für zeitgenössische Kunst

Der Kunstraum wandelt sich zum „PEAC Museum“- Die Kunstsammlung des 2019 verstorbenen Freiburger Unternehmers, Sammlers und Mäzens Paul Ege wächst in seinem Sinne weiter in die Zukunft.

Paul Ege (links) /Dieter Kiessling, PE DK 2014, 2014, Digitalprint, Alu-Dibond, 81,2 x 118 cm. © Paul Ege Art Collection, VG Bild-Kunst, Bonn 2019

Das „PEAC Museum“, ehemals Kunstraum Alexander Bürkle, zeigt auf mehr als 1000 Quadratmetern die „Paul Ege Art Collection“. Neben themenbezogenen Sonderausstellungen, bei denen Werke der Sammlung in Dialog treten mit internationalen Leihgaben, zeigt ein Saal künftig dauerhaft einen repräsentativen Ausschnitt aus der mehr als 900 Werke umfassenden Sammlung.

Phil Sims, Where the Sea stands still, 2016, Aquarell auf Papier, 36-teilig, je 32 xc 32 cm. © Paul Ege Art Collection, Foto: Bernhard Strauss

Der im Juni 2019 verstorbene Kunstsammler und Mäzen Paul Ege hat in mehr als sechzigjähriger Sammeltätigkeit eine der europaweit bedeutendsten Sammlungen mit Werken des sogenannten Radical Painting und den entsprechenden Fortschreibungen, zusätzlich zu minimalistischen Tendenzen, aufgebaut. Er begann bereits in den 1950er-Jahren, Kunst zu sammeln. Anfang der 1990er-Jahre lernte Paul Ege über die Galerie Krohn in Badenweiler, unweit von Freiburg, nationale und internationale Malereiipositionen kennen, die dem sogenannten Radical Painting zugeschrieben werden. Von da ab galt seine Begeisterung der Farbe selbst. Ab dieser Zeit machte er die Kunstwerke auch immer wieder der Öffentlichkeit zugänglich. Seit 2004 ist die Sammlung dauerhaft in eigens dafür geschaffenen musealen Räumen im Norden Freiburgs beheimatet. 2008 überführte Paul Ege seine Kunstsammlung in eine Stiftung, die Ege Kunst- und Kulturstiftung, die seit 2015 auch den Ausstellungsbetrieb unterhält. In der „Paul Ege Art Collection“ fnden sich namhafte Positionen wie Marcia Hafif, Joseph Marioni, Phil Sims oder Günter Umberg. Zusammen mit zahlreichen Werken von Peter Tollens, Dieter Villinger, Marc Angeli, Martina Klein, Stephan Baumkötter, Winston Roeth und Rudolf de Crignis bietet die Sammlung einen repräsentativen und qualitätsvollen Überblick zur Farbmalerei bis in die Gegenwart. Seit 2007 wird zudem, auf Initiative von Paul Ege, alle drei Jahre von der Alexander Bürkle Gruppe der mit 10.000 Euro dotierte Kunstpreis Alexander Bürkle an junge bildende Künstlerinnen und Künstler verliehen.

Reto Boller, SF-12.1, 2012, Hartschaum, Acryl, Kunststoff, Metall, 128 x 185 x 31 cm. © Paul Ege Art Collection, Foto: Bernhard Strauss

Das Gesamtbild der Sammlung wurde in den letzten Jahren durch Ankäufe im Bereich der Minimal Art, wie z.B. von Donald Judd, Dan Flavin, Sol LeWitt, Carl Andre oder Fred Sandback weiter geschärft. Damals neu gedachte Parameter wie Material, Raum und Farbe sowie das Verhältnis von Materialität und Visualität werden von der jüngsten in der Sammlung vertretenen Künstlergeneration, zu der beispielsweise Reto Boller, Henrik Eiben, Michal Budny, Sebastian Dannenberg oder auch Myriam Holme gehören, weiter gedacht.

Peter Tollens, Ausstellungsansicht „Im Garten der Farben“. © Paul Ege Art Collection, Foto: Bernhard Strauss

Schließlich wurde in jüngster Zeit durch Ankäufe in den Bereichen Fotografie und Video (u.a. Jörg Sasse, Axel Hütte, Elge Esser und Dieter Kiessling) begonnen, die letzte wichtige Lücke zu schließen. So zeichnet sich die Sammlung auch dadurch aus, dass sie danach fragt, wie die jüngere Künstlergeneration in ihren Bildern – egal ob gemalt, gezeichnet, fotografiert, gefilmt oder installiert – das Verhältnis von Materialität und Visualität weiter untersucht.
PEAC Paul Ege Art Collection, Robert-Bunsen-Straße 5
79108 Freiburg, Fon 07 61-51 06-606

Der Sammler Paul Ege (1936-2019)- Paul Ege wurde 1936 in Freiburg geboren. Bis 1999 war er Seniorgesellschafter des Traditionsunternehmens Alexander Bürkle in Freiburg, wo er eine Ausbildung zum Kaufmann absolviert hatte. Bereits mit 25 Jahren war er geschäftsführender Gesellschafter geworden. Er führte das Unternehmen erfolgreich von 1961 bis 2000. Heute beschäftigt der Elektrogroßhandel und Technologiedienstleister 800 Mitarbeiter in 22 Niederlassungen deutschlandweit.