»Wie man mit Toten spricht«

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine gibt es einen Riss zwischen dem was war und dem, was ist. Die ukrainische Dramatikerin und Regisseurin Anastasiia Kosodii ist Hausautorin am Nationaltheater Mannheim in der aktuellen Spielzeit. In ihrem neuen Stück »Wie man mit Toten spricht«, das am 22. April im Studio Werkhaus in ihrer Regie zur Uraufführung (in deutscher und ukrainischer Sprache) kommt, erinnert sie an Menschen und jene Städte, die der Krieg genommen hat. Zu jenen Orten gehört zum Beispiel Bachmut, einst die Stadt der Rosen und des Champagner, in deren weitläufigen Gipsstollen Krimsekt lagerte und deren Salinen den Kranken Heilung versprachen, sie ist heute eine der blutigsten Kriegsschauplätze. Mariupol, vor kaum einem Jahr noch eine vibrierende Kulturmetropole am Meer, liegt in Ruinen. Wie soll man das verkraften? Wie die Hoffnung nicht verlieren und die Erinnerungen bewahren? Während der russische Krieg gegen die Ukraine weiter Menschenleben fordert, erzählt Anastasiia Kosodiis Stück von seinen zahlreichen Tragödien, sucht aber auch nach einem Weg umzukehren und den Verlorenen – Menschen und Städten – Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.

Ihre Karriere begann die Theatermacherin und Autorin  Anastasiia Kosodii als Mitbegründerin des Theaters Zaporizka nova drama in ihrer ukrainischen Heimatstadt Saporischschja, wo bereits einige ihrer Stücke aufgeführt wurden. Seitdem hat sie zahlreiche Stücke geschrieben und aufgeführt – einige davon auch in Kiew. In ihren Stücken verarbeitet sie immer wieder Themen wie Krieg, Menschenrechtsverletzungen, Antisemitismus und nutzt dafür ihr künstlerisches Potential das Theaterpublikum für neue Sichtweisen zu sensibilisieren.
Anastasiia Kosodii, Foto: Christian Kleiner

Aufführungen: 22.04.und 23.04.2023 am Nationaltheater Mannheim, Karten: 0621 1680 150, www.nationaltheater-mannheim.de 
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Programm und weitere Infos:
www.nationaltheater-mannheim.de
Kartentelefon: 0621 – 16 80 150