Einzelausstellung mit Werken des Bildhauers Camill Leberer.
Bis zum 17. September 2023
Der Bildhauer Camill Leberer ist ein Grenzgänger, dessen Werk in weiten Teilen an Malerei erinnert und doch in seinen diversen Ausformulierungen immer Ergebnis eines Nachdenkens über die Wahrnehmung von Licht und Raum ist.
Bezeichnend für seine Arbeitsweise ist, dass er sich prinzipiell konstruktiver Gestaltungsweisen bedient, diese aber nicht bis ins Äußerste durchdekliniert; vielmehr verbindet der Künstler das Rationale mit gestischen, malerischen und lichtreflektierenden Mitteln, um damit jene dynamischen Systeme zu erzeugen, die sein Werk so unverwechselbar machen.
Von seinen Skulpturen, Bildern und Wandarbeiten aus Metall, Farbe und Glas geht deshalb eine höchst ambivalente Wirkung aus: Sie erscheinen gleichzeitig rational und improvisiert, ausbalanciert und expressiv, dinglich und immateriell, abweisend-kühl und sinnlich-atmosphärisch. Dem Betrachter fällt hierbei eine zentrale Rolle zu: Er wird dazu angeregt, sich vor diesen Arbeiten zu bewegen, umherzugehen und schließlich in einen „imaginären Handlungsraum“ (Camill Leberer) einzutauchen.
Seit vielen Jahren ist Camill Leberer mit mehreren Werken in der Sammlung Marli Hoppe-Ritter vertreten. Die Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit dem Künstler entsteht, rückt insbesondere solche Arbeiten ins Blickfeld, die den geometrisch-rationalen Ansatz seines Schaffens verdeutlichen. Ein kubisches „Gehege“ aus Glas, der wiederholte Bezug auf die Form des Quadrats in den Wandarbeiten und eine serielle Präsentation von farbigen Schleifpapieren sind beispielhaft hierfür. Ergänzt wird die Schau von einer Auswahl an Arbeiten, die Leberer auch als Zeichner, Fotografen und Dichter vorstellen.
Biografie
| 1953 geboren in Kenzingen im Breisgau |
| 1978–1984 Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart |
| 1984 Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg |
| 1985 Preis Forum Junger Kunst, Wolfsburg |
| 1987/88 Dozent an der Fachhochschule Pforzheim |
| 1988 Stipendium der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo |
| 1991/92 Gastprofessor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart |
| 2004 Reise nach Westafrika |
| 2008 Peter-Hans-Hofschneider-Preis der Kunststiftung Baden-Württemberg |
| 2011 Residenzstipendium an der Sanskriti Foundation, Neu-Dehli |
| 2022 Nominierung für den Kunstpreis Kubus der Sparda-Bank und des Kunstmuseum Stuttgart |
| Der Künstler lebt und arbeitet in Stuttgart. |