49. Reutlinger Kammermusik Zyklus 2023/2024 – Chastain-Gouton-Rieger

Wann

21.11.2023    
20:00 - 22:00

Wo

Stadthalle Reutlingen
Manfred-Oechsle-Platz 1, Reutlingen, Baden-Württemberg, 72764, Neckar-Alb

Veranstaltungstyp

Chastain-Gouton-Rieger

In Reutlingen wohlbekannt und bei früheren Auftritten im Rahmen des Kammermusikzyklus umjubelt und gefeiert, präsentieren Nora Chastain, Francis Gouton und Friedemann Rieger ein erlesenes Programm, das deutsche Romantik mit spanischem Feuer verbindet.

Über Nora Chastain, die auch in Reutlingen keine Unbekannte ist, äußerte sich einst kein Geringerer als Sir Yehudi Menuhin “Nora Chastain is one of the most elegant and refined violinists I know.“ Freuen Sie sich außerdem auf den Cellisten Francis Gouton und auf Friedemann Rieger, den künstlerischen Leiter des KMZ, der hier als Pianist zu hören sein wird.

Programm:

Robert Schumann
Fantasiestücke op. 73 für Violoncello und Klavier

Joaquín Turina
Sonata española op. 82 für Violine und Klavier
Klaviertrio Nr. 2 op. 76

Felix Mendelssohn Bartholdy
Klaviertrio Nr. 2 op. 66

Auch wenn in Schumanns Kammermusik der späten Jahre das „kleine Genre“ in Form von Romanzen, Fantasiestücken und Idyllen vorherrscht, waren diese Stücke keineswegs ein Rückzug in die biedermeierliche Idylle und eine Flucht vor den revolutionären Wirren von 1848/1849 (Dresdner Maiaufstand). Auch in seinen Fantasiestücken op. 73 zeigt er sich nicht weniger innovativ als in vielen seiner früheren Werke und regte damit viele seiner Komponistenkollegen zu einer Flut von ähnlichen Stücken an.

Für den in Sevilla geborene Joaquin Turina wurde die Folklore ihres Landes zum zentralen Thema ihres Schaffens. Obwohl er Sevilla schon mit 20 verließ, blieb er lebenslang ein überzeugter Andalusier. Nicht nur in seiner Sonata española, sondern auch in seinem 2. Klaviertrio schrieb er sich die Musik und das Lebensgefühl seiner Heimatstadt auf die ästhetischen Fahnen.

Der Komponist des letzten Werks dieses Abends, Felix Mendelssohn Bartholdy, spielte den Klavierpart seines 2. Klaviertrios bei der Uraufführung 1845 selbst. Die kontrastreichen Sätze lassen Erinnerungen an andere Werke Mendelssohns aufkommen. So erinnert der zweite Satz mit seinem wiegenden Rhythmus an seine diversen venezianischen Gondellieder, das Scherzo mit seiner dahinhuschenden Leichtigkeit an die Musik zum Sommernachtstraum und im Finalsatz erstrahlt nach vorsichtigem Herantasten in der hinreißenden Coda in geradezu hymnischem Glanz der Choral „Vor Deinen Thron tret ich hiermit“ – kurzum: Ein Meisterwerk.

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