Ausstellung: Kafkas Echo

Wann

23.06.2024    
diverse Uhrzeiten

Wo

Literaturmuseum der Moderne
Schillerhöhe 8-10, Marbach am Neckar, Baden-Württemberg, 71672, Stuttgart

Veranstaltungstyp

Ausstellung vom 12.05.2024 bis zum 26.01.2025.

Kafka steht wie wenige Autoren für ein existenzielles Schreiben, das Leser/-innen und Rezipient/-innen weltweit anspricht. Jede Generation fühlt sich neu von ihm provoziert, jede Generation sucht daher nach eigenen Zugangswegen zu ihm und seinem Werk, nach neuen Formen der Aneignung. Am 3. Juni 2024 jährt sich Kafkas Todestag zum 100. Mal. Aus diesem Anlass tun sich die drei Einrichtungen, die weltweit die größten Kafka-Bestände verwahren, die National Library of Israel, die Bodleian Libraries Oxford und das Deutsche Literaturarchiv Marbach, zusammen, begreifen in Ausstellungen und Veranstaltungen Kafka als globalen Autor und setzen dabei zugleich sein Werk in je lokale Kontexte.

Ohne Zweifel gehört Kafka heute zu den meistgelesenen, aber auch zu den nach wie vor rätselhaftesten Autoren der Weltliteratur. Wie wurden und werden seine Texte gelesen? Was macht Kafka und seine Texte so attraktiv für die Übertragung in die verschiedensten Genres und Medien, vom Film über den Comic bis zum Computer-Game? Antworten sucht die interaktive Ausstellung im Literaturmuseum der Moderne im Blick auf Kafkas Herkunft und Leben im Prager Schmelztiegel, auf seine Lektüren und Verfahren, seine Wort- und Bildwelten. Vor allem spürt die Ausstellung der Kafka-Lektüre und der produktiven und künstlerischen Rezeption seiner Werke nach. Und schließlich ermöglich es eine Art ›Kafka-Lab‹, Besucher/-innen an interaktiven Stationen Fragen an Kafka und seine Texte zu richten.

Gezeigt werden Manuskripte, Briefe, Fotos und Erinnerungsstücke von Kafka aus den Beständen des DLA – darunter die Handschrift zum Roman Der Prozess und zur Erzählung Der Dorfschullehrer. Ergänzt werden sie durch Lese- und Rezeptionsspuren, die sich in den Autorenbibliotheken und Archivbeständen von Kafkas Zeit bis zur Gegenwart finden, und durch multimediale Interpretationen und Adaptionen seiner Werke. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch der Vorlass des Kafka-Forschers Hartmut Binder, der dem DLA neben Originalfotografien von Kafka, seinen Eltern und seiner Schwester Ottla die Sammlung der oft seltenen ›verlorenen Bücher‹ Kafkas übergeben hat.