Das Märchen von der kleinen Meerjungfrau

Wann

02.05.2024    
11:00 - 12:05

Wo

Zwinger 3
Zwingerstraße 3−5, Heidelberg, Baden-Württemberg, 69117, Rhein-Neckar

Veranstaltungstyp

sehr frei nach Hans Christian Andersen von Roland Schimmelpfennig

Es ist heiß, so unfassbar heiß und staubig, denken sich drei Freund*innen, während sie am Strand stehen und auf das weite, glitzernde Meer schauen. Sie leben in einem kleinen Dorf, auf das die Sonne erbarmungslos scheint und in dem nichts ist, außer der Fabrik und dem Café Neptun. Und so träumen die drei davon, wie sie einen Pakt mit der Hexe schließen, ihre Namen aufgeben, um dann mit einem Boot auf das Meer hinauszufahren zu dem zauberhaften Königreich unter dem Meer, wo sie Meerjungprinzen und -prinzessinnen sind. In diesem Königreich ist alles möglich und man würde sie dort freudig erwarten, erträumen sie sich. Aber das ist alles doch nur ein Traum – oder?

Roland Schimmelpfennig, einer der meistgespielten Gegenwartsdramatiker Deutschlands, hat für das Remmidemmi-Festival eine Adaption des Märchenklassikers geschrieben, die sich kindgerecht dem Thema Flucht widmet.

»Das Märchen von der kleinen Meerjungfrau« wird uraufgeführt im Rahmen von Remmidemmi. Das Widerstandsfestival und ist am 7., 8. und 9. Oktober 2022 zu sehen auf Route 1: Boykotteur*innen und Route 2: Dissident*innen.

Für sein Stück »Das Märchen von der kleinen Meerjungfrau« wird Roland Schimmelpfennig mit dem Mülheimer KinderStückePreis 2023 ausgezeichnet. Gezeigt wurde bei den 48. Mülheimer Theatertagen im Mai 2023 die Uraufführung des Theaters und Orchesters Heidelberg in der Regie von Marcel Kohler.

Das Stück sei das »konsequenteste« in der Auswahl, erklärte die Jury, die nach 90-minütiger kontroverser Debatte für »Das Märchen von der kleinen Meerjungfrau« votierte. Insbesondere würdigte die Jury, dass Roland Schimmelpfennig die surreale Welt seiner Neu-Interpretation von Hans Christian Andersens Märchen »allein durch die Sprache entstehen lässt«. Die Geschichte von drei Freund*innen, die an ihren Sehnsuchtsort reisen wollen, sei sehr poetisch und führe »immer weiter nach vorne in noch mehr Fantasie«. Das Stück lasse Assoziationen sowohl zur Flucht über das Mittelmeer als auch allgemein zum Aufbruch in eine bessere Zukunft zu. Trotz der mitunter düsteren Atmosphäre, sei es am Ende dennoch lebensbejahend.