Die Ausstellung läuft vom 13. Oktober 2025 bis Frühjahr 2028, täglich 10 – 18 Uhr, Eintritt frei.
Mit der groß angelegten Ausstellung „Focus“ wirft das Museum Würth 2 in Künzelsau ab 13. Oktober 2025 einen neuen Blick auf die einzigartige Sammlung Würth. Gezeigt werden über 100 Arbeiten von rund 60 internationalen Künstlerinnen und Künstlern der Moderne und Gegenwart.
Viele sind namhafte Neuzugänge der vergangenen zehn Jahre, darunter Lovis Corinths „Liegender weiblicher Akt“, Georg Baselitz‘ Großskulptur „Zero Dom“ oder Paula Doepfners filigrane Zeichnungen „I’d rather have the blues , I (II)“. In zehn Themenräumen treffen die Neuentdeckungen auf Ikonen der Sammlung ebenso wie auf selten oder noch nie gezeigte Werke.
Der Streifzug durch die Kunst im von David Chipperfield Architects erdachten Museum Würth 2 reicht von „Die Abenteuer der Malerei“ über „Zwiegespräche zwischen Geometrie und Figur“ und „Hat das Sehen ein Geschlecht? Male Gaze – Female Gaze“ bis hin zu „Gegen den Verschleiß von Materialien und Ideen“ und, im Kabinett im Untergeschoss, der Frage: „Die Welt ist aus den Fugen geraten – soll Kunst politisch sein?“. Jeder Ausstellungskoje sind zentrale Neuerwerbungen als Fokuswerke zugewiesen. So kommen Gerhard Richter und Stefan Hoenerloh miteinander ins Gespräch, Julian Schnabel mit Gotthard Graubner. Da messen sich Hans Josephson und Xenia Hausner, Kurt Schwitters und Kurt Kocherscheidt, verstärken sich Norbert Tadeusz und Josef Albers wie auch Maria Lassnig und Antony Gormley.
Die Freude am Sehen steht im Mittelpunkt der Auswahl. Durch ihr ungewohntes Miteinander laden die Gemälde, Zeichnungen, Drucke und Skulpturen dazu ein, zu vergleichen, zu entdecken, zu erweitern. Gewohnte Sichtweisen werden hinterfragt, neue Bedeutungen und Beziehungen erschlossen und grundlegende persönliche Erfahrungen mit aktuellen gesellschaftlichen Fragen verbunden.
Parlament der Werke
„Wie schön, dass man hier ganz auf die Kraft vertraut, die gute Kunst immer besitzen sollte: die Kraft des Einzelwerks zum konstruktiven Dialog“, beobachtet Prof. Dr. Frank Druffner, stellvertretender Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder, in seinem Grußwort zur Ausstellung. Den französischen Philosophen und Soziologen Bruno Latour weiterdenkend spricht er von einem „Parlament der Werke“ , das nicht zuletzt die „Besucherinnen und Besucher als unverzichtbar an der Debatte Teilnehmende willkommen heißt“.
Kuratiert haben die Ausstellung Maria Würth, Geschäftsbereichsleiterin Kunst und Kultur in der Würth-Gruppe, und Dr. Beate Elsen-Schwedler, stellvertretende Direktorin der Sammlung Würth. „Dass Ausstellungen wie diese möglich sind, ist dem festen Bekenntnis zur Sinnhaftigkeit kulturellen Engagements seitens meiner wunderbaren Familie sowie der Geschäftsleitung des Unternehmens Würth zu verdanken“, sagt Maria Würth. „Museumsbesuche stärken Geist und Seele.“
Wie immer in den Museen Würth – auch dies folgt dem Credo des Sammlers – ist die Schau an sieben Tagen der Woche bei freiem Eintritt zugänglich. Erstmals gibt es Wandtexte und Audioguide in einfacher Sprache. Ab 26. November startet das Format „Bei Anruf Kultur“ als kostenlose Telefonführung. Die Sammlung Würth umfasst mittlerweile über 20.000 Positionen. Der Unternehmer und Sammler Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth hat sie in mehr als 50 Jahren parallel zum Aufbau der Würth-Gruppe zusammengetragen.
Zu sehen sind Werke von Karl-Heinz Adler, Josef Albers, Cristina Barroso, Georg Baselitz, Cecily Brown, Daniel Buren, Lovis Corinth, Tony Cragg, Sonia Delaunay-Terk, Paula Doepfner, Max Ernst, Antony Gormley, Gotthard Graubner, Xenia Hausner, Barbara Hepworth, Stefan Hoenerloh, Hans Josephsohn, Ernst Ludwig Kirchner, Bernd Koberling, Maria Lassnig, Fernand Léger, Robert Longo, André Masson, Joan Miró, Piet Mondrian, A. R. Penck, Pablo Picasso, Daniel Richter, Gerhard Richter, Eva Rothschild, Julian Schnabel, Kurt Schwitters, Norbert Tadeusz, Klaus-Martin Treder und vielen anderen mehr.
Foto: Ausstellungsansicht „FOCUS – Neue Blicke auf die Sammlung Würth“, Museum Würth 2, Foto: Ufuk Arslan.