Wo endet die Maskerade, wo beginnt das Selbst? Die Ausstellung im Stadthaus Ulm zeigt mit Suzanne Jongmans und Jason Gardner vom 11 November 2023 bis 18 Februar 2024 zwei fotografische Positionen, die sich auf ganz unterschiedliche Weise mit dem menschlichen Bestreben beschäftigen, den Grenzen der eigenen Haut zu entkommen.
Gardner nutzt Foto- und Videografie, um Kultur, Musik und Rituale des Karnevals rund um den Globus zu erforschen. Er dokumentierte Karnevalsfeierlichkeiten in Brasilien, Bulgarien, Frankreich, Griechenland, Guinea-Bissau, Italien, Mazedonien, Österreich, Polen, Slowenien, Spanien, Trinidad, in der Schweiz und in den USA. Seine Bilder nehmen die Eigenheiten der verschiedenen Karnevalstraditionen in den Blick und zeigen eine Fülle an detailreichen, originellen Kostümen, die mit unterschiedlichen Sitten und Geschichten in Verbindung stehen. Gardners Aufnahmen sind in renommierten Magazinen wie The New York Times, Rolling Stone, Le Parisien, dem New York Magazine oder auch GEO Frankreich erschienen.
Dass Kleidung schon immer auch als Distinktionsmerkmal, Zeichen und Kommunikationsmittel diente, wird in den Bildern der niederländischen Künstlerin Suzanne Jongmans deutlich. Die studierte Textildesignerin und Fotografin führt in ihren Arbeiten Kostümdesign, Schneiderei, Bildhauerei und Fotografie zusammen. Inspiriert von den Gemälden alter niederländischer Maler, entwirft und näht Jongmans aufwendige Kostüme, die diesen Meisterwerken direkt entsprungen sein könnten – wären sie nicht komplett aus neuzeitlichen Verpackungsmaterialien wie Luftpolsterfolie, Plastiktüten, Styropor und Schaumstoffen gefertigt. In ihren Fotografien imitiert sie aber nicht nur die Kleidung des Mittelalters, der Renaissance oder des Barock, sondern stellt auch die zeitgenössischen Darstellungskonventionen nach. Ihre Werke wurden bereits in den Niederlanden, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Saudi-Arabien, Belgien und Österreich gezeigt.
Weitere Informationen: www.stadthaus.ulm.de