Erste Spielzeit mit
Ariane Matiakh

Im September startet die Württembergische Philharmonie Reutlingen (WPR) in ihre erste Spielzeit mit der neuen Chefdirigentin Ariane Matiakh. Matiakh ist gleich im 1. Sinfoniekonzert (19.9.22) unter anderem mit der Symphonie fantastique von Hector Berlioz zu erleben. Sie wird künftig auch häufiger außerhalb der Sinfoniekonzert-Reihe in Erscheinung treten: In der Kaleidoskop-Reihe bringt sie zum Beispiel mit dem Sirba Octet (29.9) und deren mit Klezmerklängen und Gipsy Jazz angereichertem Programm ein paar der besten Pariser Musiker mit nach Reutlingen. Das gleiche gilt für das Programm „Bretagne – Folk, Jazz, Meer“, in dem herausragende französische Jazz- und Weltmusik-Spezialisten präsentiert werden.

Ariane Matiakh Conductor
Foto: Marco Borggreve

In der Sinfoniekonzertreihe bringt Matiakh Antonín Dvoráks Sinfonie Nr. 9 „Aus der neuen Welt“ (14.11.) auf die Bühne, das Neujahrskonzert (16.1.23) gipfelt in Albert Roussels 2. Ballettsuite „Bacchus et Ariane“ mit Illuminationen des Künstlerduos Casa magica. Arnold Schönbergs „Verklärte Nacht“ und Béla Bartóks „Der wunderbare Mandarin“ erklingen dann zusammen im April 2023 und auch im letzten Sinfoniekonzert im Juni 2023 wird sie dann mit dem Vorspiel und Liebestod aus „Tristan und Isolde“ und den Wesendonck-Liedern von Richard Wagner zu erleben sein.

Neue Formate
Eine Besonderheit im Programm der Württembergischen Philharmonie Reutlingen in der kommenden Saison ist , dass sich mit dem Fokus „Jenseits von Gut und Böse“ erstmals ein Schwerpunkt durch die ganze Spielzeit zieht. In allen Reihen tauchen dazu Werke auf, die diesem Motto in unterschiedlicher Weise zuzuordnen sind. Darunter finden sich auch selten gespielte Marksteine wie Béla Bartóks Pantomime „Der wunderbare Mandarin“ und „Ich wandte mich und sah alles Unrecht, das geschah unter der Sonne“ von Bernd Alois Zimmermann zu erleben sein, in dem Texte aus Fjodor Dostojewskis „Der Großinquisitor“ mit Versen aus dem Prediger Salomo konfrontiert werden. Denkanstöße für diese Werke geben außermusikalische Videoimpulse, die nach und nach jeweils sechs Wochen vor dem jeweiligen Konzert auf der Homepage des Orchesters veröffentlicht werden. Darin äußern sich Persönlichkeiten aus unterschiedlichen Lebensbereichen zu Teilaspekten des Fokus-Themas. Auch das Publikum will die WPR noch stärker aktiv einbinden, um in einen lebendigen Dialog zu kommen.
Alle Konzerte und Programme: www.wuerttembergische-philharmonie.de

Über ARIANE MATIAKH
Vielseitigkeit, Musikalität und technische Präzision, vor allem aber Natürlichkeit und ansteckende Leidenschaft sind die Markenzeichen der Dirigentin Ariane Matiakh. Aufgewachsen in einem musikalischen Umfeld, studierte sie Orchesterdirigieren in Wien bei Leopold Hager und Seiji Ozawa. Erste Erfahrungen im Opernbereich sammelte sie als Assistentin an der Opéra de Montpellier. Als Gastdirigentin wird sie von führenden Klangkörpern eingeladen, so vom
Orchestre de Paris, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, den Wiener und den Bamberger Symphonikern, verschiedenen Rundfunk-Sinfonieorchestern oder dem Orchestre Philharmonique de Strasbourg und folgte u.a. Einladungen an das Royal Opera House in London, der Norske Opera in Oslo oder der Opéra Comique in Paris. 2009 wurde sie als „Discovery of the Year“ für Frankreichs wichtigsten Musikpreis „Révélation des Victoires de la musique“ nominiert und 2014 mit dem Ehrentitel „Chevalier de l‘Ordre des Arts et des Lettres“ in Anerkennung ihrer Verdienste um das Musikleben in Frankreich ausgezeichnet.
Ariane Matiakhs Repertoire erstreckt sich heute in der Oper wie in der Sinfonik von der Musik des Barock bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen, was sich auch in ihrer Diskografie widerspiegelt, so hat sie bisher u.a. Werke von Doderer, Poulenc, Beethoven und Strauss aufgenommen. Im Jahr 2018 erhielt sie eine Grammy-Nominierung für ihre Aufnahme der beiden Klavierkonzerte von Zara Levina mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin. In der kommenden Saison 2022/23 tritt Ariane Matiakh ihr Amt als Chefdirigentin der Württembergischen Philharmonie Reutlingen an und folgt u.a. Wiedereinladungen des MDRSinfonieorchesters, des WDR Sinfonieorchesters Köln, des Orchestre de Paris, des Tampere Philharmonic Orchestra, der Dresdner Philharmonie, des Orchestre de l’Opéra National de Bordeaux und der Opéra du Rhin. Ihr Debüt gibt sie u.a. mit dem Orchestre Métropolitaine in Montréal und bei den BBC Proms.