Perspektivenwechsel.
Seit über 40 Jahren steht das Festival ECLAT in Stuttgart für eine große Offenheit gegenüber allen Strömungen neuer Musik, für Risikofreude und die Lust am Unerwarteten. Mit einem Schwerpunkt auf Künstler*innen, die virtuos die Möglichkeiten digitaler Medien ausreizen im Spiel mit den Genres, im Auflösen von Raum, Perspektiven und Funktionen, stellt ECLAT eigensinnige interdisziplinäre Formate zwischen Musiktheater, Performance, Installation und Konzert-Inszenierung vor. Dabei stehen stets Projekte im Zentrum, die Vertrautes hinterfragen, aktuelle künstlerische Diskurse widerspiegeln und im gesellschaftlichen Kontext verortet sind.
Das Programm
von ECLAT 2024 vom 31.Januar bis 4. Februar 2024 steht unter der Überschrift „Perspektivenwechsel“. Angesichts erschütternder Krisen, wegrutschender Gewissheiten und daraus resultierender Ratlosigkeit hinsichtlich eigener Handlungsspielräume sieht sich das Festival einmal mehr in der Verantwortung ,auf diese Entwicklungen nicht nur zu reagieren, sondern auch künstlerische Sichtweisen aufzuzeigen. Und schafft dazu auch räumlich neue Atmosphären: Für die Dauer des Festivals wird die Zuschauertribüne aus der großen Theaterhaus-Halle entfernt, um Publikum und Bühne auf der so entstehenden freien Spielfläche jeden Tag in andere, neue Beziehungen zueinander zu bringen.
ECLAT ist vor allem von Eigenproduktionen und internationalen Koproduktionen geprägt, aber auch von Kooperationen mit Kultur-Akteuren in der Region. So gehört das Preisträgerkonzert zum Kompositionspreis der Stadt Stuttgart zum festen Bestandteil des Festivals, ebenso die beiden Konzerte von SWR Symphonieorchester Stuttgart und SWR Vokalensemble, die der SWR als Kooperationspartner stets in ECLAT einbringt.
Das Festival-Programm setzt 2024 verstärkt auf Dialoge zwischen Musik und anderen Künsten: „Perspektivenwechsel“ wird es beispielsweise mit „Poetry Affairs“ geben, für die zehn Dichterinnen und Komponist*innen aus allen Teilen Europas eng zusammenarbeiten werden. Literarische Vorlagen beeinflussen auch die musikalische Gestalt vieler weiterer Projekte – wie Yair Klartags „Music of the Sefira“ oder Christian Masons „Invisible Threads“, das von einem bemerkenswerten „polyphonen“ Text von Paul Griffiths zusammengehalten wird. Die Neuen Vocalsolisten als eine der Säulen des Festivals gestalten dieses „Klang-Ritual“ gemeinsam mit dem Arditti Quartet, dessen 50-jähriges Jubiläum im Festival gefeiert wird.
Einige werden aber auch ihr ECLAT Debüt geben, darunter das New Yorker Piano-Percussion Quartett Yarn/Wire, das Berliner Ensemble Apparat und das Karlsruher Duo LAB51. Und mit dem Ensemble SPORT gibt es ein spannendes, grenzüberschreitendes Beginners-Programm. Zum Abschluss des Festival wird sich die große Theaterhaus-Halle zur After Show erneut verwandeln und die Bühne frei geben für experimentelle Improvisation, intensive Gespräche, Party und Tanz.
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