Hannah Arendt – Denken ist gefährlich

Dokumentation & Reportage.
Aktivistin, Medienstar, Denkerin „ohne Geländer“ – Hannah Arendt wurde bewundert ihr unermüdliches und furchtloses Eintreten für die Freiheit des Denkens und die offene Gesellschaft. Ihre Bücher und Essays sind bis heute Bestseller. 50 Jahre nach ihrem Tod erzählt der Film die Geschichte ihres Lebens, entlang der historischen Ereignisse, die ihr Denken nachhaltig prägten – vom Reichstagsbrand bis zum Vietnamkrieg. Menschen, die sie kannten, zeichnen das Bild einer ebenso furchtlosen wie lebensfrohen Frau.

Hannah Arendt, Foto: SWR Presse/Bildkommunikation, Baden-Baden
SWR/IMAGO/Bridgeman Images“ (S2+). SWR Presse/Bildkommunikation, Baden-Baden

Arendts Weg führte von der Jugend in Königsberg über das Studium bei Karl Jaspers und Martin Heidegger – ihrer großen Liebe – bis ins amerikanische Exil. In New York wurde sie als Professorin und Autorin von Werken wie „Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“ weltberühmt. Ihre Diagnose der „Banalität des Bösen“ machte sie zur kontroversesten Denkerin ihrer Zeit. Getreu ihrem Motto: „Denken ist gefährlich – aber Nicht-Denken ist sogar noch gefährlicher“.
Originalmitschnitte von Arendt und Zitate aus ihren Büchern und Briefen, gesprochen von Schauspielerin Nina Hoss, zeugen von einem einzigartig selbstbestimmten Leben. Ein Film über die erstaunliche Weitsicht einer politischen Denkerin, die bis heute motiviert im Angesicht des Abgrunds Haltung zu bewahren. Denn Arendts Blick auf Macht, Lüge und Verantwortung ist aktueller denn je.
Ihr „Denken ohne Geländer“ erinnert daran, dass kritisches Denken die Grundlage einer freien Gesellschaft ist. Arendts Worte klingen heute auf unheimliche Weise aktuell und damit weist auch der Film an vielen Stellen bis in unsere Gegenwart: „Noch nie war unsere Zukunft unberechenbarer. Noch nie waren wir so sehr von politischen Kräften abhängig, bei denen man nicht darauf vertrauen kann, dass sie den Regeln der Vernunft folgen.“ Mit größter Klarheit beschreibt sie die Kennzeichen totalitärer Systeme – dreiste Lügen, den Aufstieg von „Scharlatanen und Narren“, die Entpolitisierung der Gesellschaft. Und doch bleibt der Leitsatz Hannah Arendts, die sich nie vereinnahmen ließ, hoffnungsvoll: „Solange Menschen geboren werden, können wir die Welt, in der wir leben, immer wieder verändern.“
Zu finden in der ARD-Mediathek / Das Video verfügbar: bis 01.03.2026