Am Rande der Schwäbischen Alb gelegen nutzt das Museum und die Ausstellung die Blickverbindung mit dem Schloss Lichtenstein sowie die Lebenskraft von Hauffs Märchen und präsentiert den Schriftsteller und sein Werk in vier Abteilungen: „Phantastischer Erfolg: Kurz gelebt und viel geschrieben“, „Historische Phantasie: Ein Buch, Ein Land, ein Fürst“, „Versteinerte Phantasie: Ein Schloss, wie es im Buche steht“ und „Phantastische Kulissen: Morgenland und dunkle Wälder“.
Hauff wurde jedoch weder in Lichtenstein geboren noch wohnte er jemals dort, und ein Zeugnis davon, dass er den Ort besucht hätte, gibt es auch nicht. Man kann jedoch als sicher annehmen, dass er vom nahen Tübingen aus dorthin gewandert ist. Das Schloss hat er dabei allerdings noch nicht sehen können. Es existierte jedoch bereits in seinem Kopf und nahm dann mit dem Roman Lichtenstein Gestalt an: Dieses berühmte Buch lieferte die Vorlage für die spätere romantische Burganlage. Somit hat Wilhelm Hauff als geistiger Erbauer des Schlosses in Lichtenstein ewiges Wohnrecht.
Band sich Hauffs Phantasie im Roman an einen konkreten Ort, so ist der Vorstellungsraum seiner Märchen grenzenlos. Ob Schwarzwald, ob Spessart, ob Orient – über die wechselnden Schauplätze seiner literarischen Einbildungskraft hinaus haben ihm die Märchen ein universales Heimatrecht verschafft – in der Welt und in der Weltliteratur.
Neben seinem populärsten Roman Der Lichtenstein und zahlreichen Novellen wurde Hauff vor allem berühmt als Märchenerzähler. In seinem nur kurzen Leben schrieb er so bekannte Märchen wie „Zwerg Nase“, „Kalif der Storch“, „Der kleine Muck“ und „Das kalte Herz“.
Eingerichtet wurde die Ausstellung von Thomas Schmidt, der im Deutschen Literaturarchiv die Arbeitsstelle für literarische Museen in Baden-Württemberg leitet, und von Helmuth Mojem, dem als Leiter des Marbacher Cotta-Archivs die Verantwortung für Hauffs Nachlass obliegt.
Die Ausstellung ist Samstags und Sonntags jeweils von 14-17 Uhr geöffnet.