Private Kulturförderung

Immer mehr Kommunen klagen über zusätzliche Kosten und leere Kassen. Es muss gehaushaltet und das Wenige öffentlichkeitswirksam und gesellschaftsfreundlich angelegt werden. Und so fließt das knappe Geld zuallererst in Bereiche wie Infrastruktur und Soziales. Die Förderung von Kunst und Kultur kommt in den Gemeinderatsitzungen zwar als wichtiges Thema vor, steht aber, wenn es um die Vergabe von Verfügbarem geht, oft hinten an.

Die Situation

In Zeiten knapper werdender öffentlicher Kassen suchen viele Kulturveranstalter nach zusätzlicher Unterstützung bei privaten Geldgebern. Viele Projekte wären ohne deren Finanzmittel nicht mehr zu realisieren.
Auf der anderen Seite ist in den letzten Jahrzehnten das Bewusstsein um die immense Bedeutung von Kunst und Kultur als sogenanntem wichtigem Standortfaktor stetig gewachsen – viele Städte und Gemeinden werben neben touristischen Sehenswürdigkeiten und Freizeitangeboten vor allem mit ihrem Kulturangeboten, ihren Museen und Theatern.
Dennoch muss angesichts sinkender Einnahmen zum Beispiel bei der Gewerbesteuer – und wachsender Kosten – ganz schlicht und einfach gespart werden.
In den letzten Jahren wurden vielen Kultureinrichtungen immer wieder die jährlichen Mittel gekürzt, was zur Folge hatte und hat, dass die Lücken für nicht gedeckte Kosten entsprechend größer geworden sind.
Dies führte dazu, dass viele Kulturveranstalter in einen engeren Dialog mit der Wirtschaft, aber auch Privatpersonen getreten sind, um für sogenannte Drittmittel zu werben. Diese Quelle ist neben Mitteln der öffentlichen Hand und eigenen Einnahmen, wie der Name schon sagt, die dritte wichtige Säule zur Finanzierung. Während erstere meist zur Grundfinanzierung dienen, werden Drittmittel vor allem für einmalige oder/ und besondere Projekte verwendet.
Dass aber Anwerben von neuen Geldquellen, zumal von Unternehmen, kein Job ist, der sich en passant neben dem Tagesgeschäft erledigen lässt, führte zu der Erkenntnis, dass hierfür Extrastellen geschaffen und besetzt werden müssen. Längst hat man in der Kulturszene zur Kenntnis nehmen müssen, dass Professionalität und Kontinuität unerläss lich sind, um bei potenziellen Sponsoren Gehör zu finden. Wer Geld in der Wirtschaft locker machen will, der muss auch auf Augenhöhe kommunizieren und mit aussagekräftigem Material inklusive Zahlen aufwarten können. Heute besitzt nahezu jedes größere Mehrspartentheater oder Museum mindestens eine/n Mitarbeiter/in oder eine ganze Abteilung, die sich um das Beschaffen dieser zusätzlichen Gelder bemüht.

Vorbild USA

Namentlich in den USA gehört das Anwerben von Sponsoren von jeher zum täglichen Brot und ist – wie vieles in Amerika – dem Freiheitsgedanken geschuldet. Im Gegensatz zur europäischen Tradition, in der geschichtlich bedingt, Museen und Theater zumeist in der Verantwortung des Staates lagen und liegen, war es in den USA genau umgekehrt. So verwundert es auch nicht, dass es dort längst zum „guten Ton“ gehört und zu einer Selbstverständlichkeit für Unternehmen und reiche Privatpersonen geworden ist, sich für „ihr“ Opernhaus oder „ihr“ Museum entsprechend großzügig finanziell zu engagieren. Natürlich lag und liegt es daher nahe, sich an amerikanischen Modellen zu orientieren. Und so hielten Anglizismen wie „Sponsoring“, „Fundraising“ oder „Private Partnerships“ nicht nur Einzug in den deutschen Sprachgebrauch, sondern sind mittlerweile auch aus der europäischen Kulturlandschaft nicht mehr wegzudenken. Denn auch hierzulande unterliegen Kunst und Kultur wirtschaftlichen Aspekten und ihre Daseinsberechtigung gilt längst nicht mehr per se als selbstverständlich und gesichert. Auch der Terminus „Kulturmanagement“ versinnbildlicht diese Entwicklung.
Dies mag man bedauern, die Augen vor den härter werdenden ökonomischen Realitäten zu verschließen, nutzt aber auch nicht viel. Der Elfenbeinturm „Kultur“ war gestern, heute gehören gute Finanz- und Projektpläne auch hier ebenso zur Erfolgsstrategie wie eine gute Programmstruktur.

Gönner oder gönnerhaft? – Licht- und Schattenseiten von Sponsoring

Kulturförderung ist auf Seiten der Wirtschaft – neben den Bereichen Soziales, Sport und Umwelt – eine vierte wichtige Säule, in der es gilt, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Waren es früher vor allem Mäzene die Kultur großzügig unterstützten – übrigens ohne entsprechende Gegenleistungen einzufordern, also eher aus philanthro- pischen Gründen – so beherrschen heutzutage die Sponsoren die Bühne und das im wahrsten Sinne des Wortes.
Denn wer Geld gibt, darf Bedingungen stellen – so lautet der Deal. Dass das gerade in der Kultur Ambivalenz und Dilemma bedeutet, liegt auf der Hand.
Doch zunächst die gute Nachricht: In den meisten Fällen beschränkt sich das Sponsoring immernoch auf die klassischen Formen wie Logoabdruck auf allen Werbemitteln, plus Anzeigen und sonstigen bescheidenen Hinweisen auf den Sponsor X, der außerdem noch Eintrittskarten oder Sonderveranstaltungen für Geschäftspartner, Kunden oder/ und Mitarbeiter erhält.

Der Kulturveranstalter kann ein oder mehrere Projekte im Jahr realisieren, die er ohne diese Form der Unterstützung nicht (mehr) oder zumindest nicht in geplanter Art und Weise umsetzen könnte.
Das jeweilige Unternehmen erfährt durch sein finanzielles Engagement einen Imagegewinn und erzielt damit gleich drei Effekte: Es kann seine soziale Verantwortung zeigen, bei seiner Zielgruppe punkten und trägt außerdem zur Förderung der Lebensqualität seines regionalen Standorts bei.
Kultursponsoring steht heute gleichberechtigt neben Formen privaten Engagements wie Spenden, Stiftungen oder anderen mäzenatischen Initiativen. Als Element eines gelebten „Corporate Citizenships“, des bürgerschaftlichen Engagements von Unternehmen, ist Kultursponsoring inzwischen ein wichtiger Bestandteil der Kommunikationsstrategie vieler Unternehmen – unabhängig von ihrer Größe und Branche. In einem immer stärker umkämpften Markt verleiht es Profil und schafft Vertrauen bei Kunden und Mitarbeitern. Gerade in wirtschaftlichen Krisenzeiten kommt dem Kultursponsoring als wichtigem Kommunikationsinstrument besondere Bedeutung zu.

Doch auch hier hat eine Entwicklung stattgefunden. Zwei Dinge haben sich in den letzten Jahrzehnten wesentlich verändert: Prangten früher Logonamen zahlreicher deutscher Konzernriesen auf unzähligen Kulturplakaten – so ist dies heute nicht mehr oder nur noch bei Großprojekten der Fall. Sie sind dem „Shareholder Value“, dem Kurswert der Aktien, zum Opfer gefallen, oder mussten sich – wie im Falle vieler Banken – angesichts der Finanzkrise und eigener Probleme aus dem Sponsoren-Karussell verabschieden. Manchen ging es aber auch einfach nur um mehr Medien-Resonanz, und sie verlagerten ihre Aktivitäten auf Bereiche, in denen diese nach wie vor höher ist: z.B. in den Sport. Und es lässt sich noch eine weiterer Trend festmachen: die Installation von Kultur unter dem eigenen Dach. Warum? – Weil man erkannt hat, dass gerade die Kultur einen extrem positiven Imagegewinn bringt und nationale bzw. sogar internationale Strahlkraft besitzt. Was also läge daher näher, als sich die Kunst gleich ins eigene Haus zu holen. Vor allem erfolgreiche Mittel- bis Großunternehmen bauen eigene Konzert- und Veranstaltungsreihen auf und errichten Museen für die firmeneigene Kunstsammlung. Wurden aber genau diese Mittel zuvor nach außen vergeben, so werden diese nun für die eigenen Musentempel benötigt – kurz: Dieses Geld fehlt den Kulturschaffenden und ihren Institutionen, der Kreis der Sponsoren wird noch enger und damit der Konkurrenzdruck innerhalb der Kultur bzw. das Werben um sie noch härter.
Das trifft vor allem die Freie Kulturszene und alle freischaffenden Kulturarbeiter und -arbeiterinnen, deren Anzahl in allen Bereichen immer größer wird und die kulturelle Vielfalt unschätzbar bereichert. Ihre Grundfinanzierung ist aber von jeher besonders gering und in den seltensten Fällen gesichert – sprich: Alle hier Aktiven sind ganz besonders auf privates Geld angewiesen.

Worst case: Wer nicht „auf Kurs“ bleibt, fliegt raus!

Es ist nicht zu leugnen, dass der Kampf ums Geld auch im Kulturbereich Abhängigkeiten schaffen kann. Die Macht der Sponsoren wächst, ihr Einfluss nimmt zu. In bisher glücklicherweise seltenen, aber besonders negativen Fällen nehmen die Geldgeber Einfluss auf die künstlerische Arbeit und interne Entscheidungen, kurz auf die Programmstruktur.
Das ist besonders dann bedenklich, wenn es sich um „unbequeme“, weil „kritische“ oder „zu moderne“ Ansätze handelt, an denen sich das Publikum „reibt“. Denn auch das ist eine der ureigensten Aufgaben von guter Kunst und Kultur: das Unbequeme, Wahrheiten und Hässlichkeiten unseres Seins aufzuzeigen – zu provozieren. Leider hoören das einige, glücklicherweise wenige Sponsoren gar nicht gerne, vor allem diejenigen, deren Kulturbegriff handzahm und banal auf den Begriff „schön gleich gut“ beschränkt bleibt, und die glauben, dass ihr Engagement nur in einem solchen Fall eine positive Rückkopplung auf das eigene Unternehmen haben kann. Erstaunlich eigentlich – ist doch ihr eigenes Unternehmen zumeist nur durch Risikobereitschaft und Innovation da angelangt, wo es heute steht.
Ein trauriges Beispiel hierfür sind die Ludwigsburger Schlossfestspiele – einst Lieblingskind der örtlichen Industrie- und Bankenlandschaft, weil ein „Kultur-Leuchtturm“ mit Weltstars und gängigem Klassik-Repertoire. Die Spiele erfuhren durch den Intendanten Thomas Wördehoff eine fundamentale Neuorientierung – mit viel Neuer Musik, Experimentellem, großartigen aber eher wenig bekannten Künstlern. Das war wohl manchem dann doch zu radikal – das befanden jedenfalls einige langjährige Sponsoren, drohten mit Ausstieg oder vollzogen ihn gar.

Stiftungen können helfen!

Aber genug der Schwarzmalerei, erfreulicher Weise gibt es auch die anderen, die Gott sei Dank verstanden haben, dass genau das zu wahrer Größe und Glaubwürdigkeit verhilft: über den eigenen Schatten springen und Unbequemes fördern, anstatt Mainstream zu generieren. Solches zu fördern, bedeutet, dass man in der Lage ist Kritik zuzulassen, Freiräume zu gewähren, auch wenn sie unbequem sind, sich selbst durch ein solches Engagement zu hinterfragen oder gar infrage zu stellen – ethisch Handeln, Verantwortung übernehmen, Schwächen zugeben!
Und es gibt noch eine weitere positive Entwicklungen: Immer mehr Unternehmen lagern ihr Förderengagement aus und gründen Stiftungen, die nicht mehr beim Marketing angesiedelt sind und dadurch neutralere, ja qualifiziertere Mitarbeiter agieren lassen können, oft auch mit kunst- und geisteswissenschaftlichem Hintergrund. Das gewährleistet einen deutlich professionelleren Umgang mit Gefördertem und Geförderten – letztlich mehr Abstand zum operativen Geschäft.
Abschließend muss konstatiert werden: Es hilft alles nichts – die öffentliche Förderung alleine kann unsere einzigartige, weil vielfältige Kunst- und Kulturlandschaft nicht erhalten. Wir brauchen sie – das Mäzenatentum, die Stiftungen und Sponsoren aus der Unternehmer- und Bürgerschaft, die Freundeskreise, die Privatpersonen und ganz neu die Crowds aus dem World Wide Web. Überlegen Sie gut, welche Kultursparte Sie unterstützen wollen – nur tun Sie es!

Autoren: Susanne Heeber & Claudia Fenkart-Njie

 

Die wichtigsten Begriffe und Definitionen rund ums Thema
Mäzenatentum
Ein Mäzen/eine Mäzenatin ist eine Person, die eine Institution, kommunale Einrichtung oder Person mit Geld oder geldwerten Mitteln bei der Umsetzung eines Vorhabens unterstützt, ohne eine direkte Gegenleistung zu verlangen.
Stiftung
Eine Stiftung ist eine Einrichtung, die mit Hilfe eines Vermögens einen vom Stifter festgelegten Zweck verfolgt. Dabei wird in der Regel das Vermögen auf Dauer erhalten.
Sponsoring
Unter Sponsoring versteht man die Förderung von Einzelpersonen, einer Personengruppe, Organisationen oder Veranstaltungen in Form von Geld-, Sach- und Dienstleistungen mit der Erwartung, eine die eigenen Kommunikations- und Marketingziele unterstützende Gegenleistung zu erhalten.
Fundraising
Mittelakquisition bzw. Mittelbeschaffung ist die systematische Analyse, Planung, Durchführung und Kontrolle sämtlicher Aktivitäten einer steuerbegünstigten Organisation, die darauf abzielen, alle für die Erfüllung des Satzungszwecks benötigten Ressourcen (Geld-, Sach- und Dienstleistungen) durch eine konsequente Ausrichtung an den Bedürfnissen der Ressourcenbereitsteller zu möglichst geringen Kosten zu beschaffen.
Crowdfunding
Crowdfunding (selten auch Schwarmfinanzierung) ist eine Art der Geldbeschaffung; ihre Kapitalgeber eine Vielzahl von Personen – in aller Regel bestehend aus Internetnutzern, da zum Crowdfunding meist im Netz aufgerufen wird. Eine so finanzierte Unternehmung und ihr Ablauf werden auch als Aktion bezeichnet.


Stiftungen und Sponsoren in BW und ihr Kulturengagement
Atlantis Kulturpreis-Stiftung – In ihrer Zukunftswerkstatt MARIPOSA treffen Menschen aus Wirtschaft und Politik auf Wissenschaftler, Querdenker und Künstler, um für eine begrenzte Zeit zu diskutieren, zu forschen, zu arbeiten und Kontakte zu pflegen, damit die Ergebnisse dieser Begegnungen anschließend auch an den jeweiligen institutionellen Wirkungsstätten positiv umgesetzt werden können.
Berthold Leibinger Stiftung – u. a. Bachakademie, Stiftsmusik Stuttgart, Akademie für gesprochenes Wort, Theater Lokstoff, das Literaturmuseum der Moderne Marbach.
Eva Mayr-Stihl Stiftung – Das Galeriemuseum Stihl Waiblingen konnte mithilfe der Fördermittel gebaut werden. Darüber hinaus werden weitere Kunst und Kulturinitiativen unterstützt.
Grenke Stiftung – Fördert mittels eigenem Museum die Vermittlung von Kunst, Kultur und Technikgeschichte (www.museum. la8.de).
Götz Werner /dm-Stiftung – Musik- und Bildungsprojekte für Kinder und Jugendliche.
Helmut Nanz Stiftung – Fördert u. a. das Stuttgarter Kammerorchester und Studierende der Musikhochschule Stuttgart.
Klett-Gruppe – Unterstützt das Literaturhaus Stuttgart, das Festival Stuttgarter Filmwinter und Lese- und Sprechförderung von Kindern und Jugendlichen.
L-Bank Stiftung – Der Instrumentenfond kauft wertvolle Streichinstrumente und stellt sie jungen Talenten zur Verfügung.
Mahle Stiftung – Ausgewählte Förderprojekte: u. a. Carmina – ein Tanzprojekt – für Inklusion in Welzheim, das Musikersemble Il Gusto Barocco ( das Barockorchester musiziert mit Schulklassen in Stuttgart), What Moves You – Internationales Jugend-Eurythmie-Event, Berlin.
Peter und Alison Klein Stiftung – Besitzt ein eigenes Kunstmuseum (kunstwerk nussdorf) sowie eine eigene Kunstsammlung. Fördert junge Künstler und Künstlerinnen sowie u. a. das Kunstmuseum Stuttgart (Ausstellungsförderung sowie Ankauf von Bildern; jüngst wurde mit ihrer Unterstützung ein wichtiges Gemälde von Otto Dix erstanden).
Robert Bosch Stiftung – Fördert u. a. die Internationale Bachakademie und Kultur im thematischen Kontext von Völkerverständigung, Bildung und Gesellschaft. Schwerpunkte: Literatur-, Filmförderung, Kulturelle Teilhabe und Projekte zum internationalen Kulturaustausch
Südwestbank – Förderung zeitgenössischer bildender Künstler, Kunststiftung Baden Württemberg, Kunstmuseum Stuttgart.
Sparda Bank Stiftung – Jazz open, Straßenmusikfestival, Sparda Kunstpreis, Kunststiftung BW, Musikhochschule Stuttgart, Künstlerförderung.
Würth Gruppe – eigenes Kunstmuseen, zahlreiche Förderungen in der Region Hohenlohe, in Baden-Württemberg und Deutschland weit, vergibt zudem einen Literatur- und Musikpreis.


Freundeskreise
Fördern „ihre“ Kunst & Kultureinrichtung persönlich und ganz direkt.
Unser Tipp für alle, die Kultur persönlich fördern wollen: Treten Sie einem Förder- und Freundeskreis bei! Unterstützen und gleichzeitig im Kreise Gleichgesinnter soziale Kontakte pflegen, das ermöglicht ein Freundeskreis. Die wichtigsten Vorteile bei Mitgliedschaft sind u. a. persönliche Begegnungen mit Künstlern, Ermäßigungen bei Karten, freier Eintritt in Museen, frühzeitige Informationen zu allen Aktivitäten, persönliche Einladungen zu Veranstaltungen und spezielle Angebote für Kunst- und Kulturreisen.

Die wichtigsten Adressen und Websites zum Thema
www.kulturkreis.eu; www.stiftung-sponsoring.de