Anne-Sophie Mutter

Anne-Sophie Mutter ist ein musikalisches Phänomen: Seit nunmehr 40 Jahren ist die Virtuosin nicht mehr von den internationalen Bühnen der großen Konzerthäuser wegzudenken und wird von Publikum und Presse als „die beste Geigenvirtuosin unsere Tage“ (FAZ) umjubelt.
Mutterissimo – The Art of Anne-Sophie Mutter präsentiert die Essenz des vielseitigen Schaffens dieser Ausnahmekünstlerin auf einem Doppelalbum. Versammelt sind die Highlights ihrer facettenreichen Diskographie – persönlich ausgewählt von Anne-Sophie Mutter selbst – primär aus den vergangenen zwei Dekaden ihrer beeindruckenden Karriere.
Dabei widmet sich das erste Album dem weitverzweigten Kernrepertoire der Violine mit Einzel-Sätzen aus den Violinkonzerten von Beethoven, Dvorak, Tschaikowsky, Schumann, Brahms, Strawinsky und Korngold sowie Beethovens ergreifender Violinromanze Nr. 2. Das zweite Album schließt virtuose Kompositionen wie Brahms Ungarischen Tanz Nr. 1 ebenso ein wie das heitere Frühlingslied aus Mendelssohns Lieder ohne Worte, populäre Klassiker wie Bachs Air oder eine Violinbearbeitung der Arie It ain’t necessarily aus Gershwins Porgy and Bess sind ebenso zu hören wie Anne-Sophie Mutters tief emotionale Interpretation von Debussys Clair de Lune oder Faurés Berceuse Op. 16. /Quelle: Klassik Akzente


Tracklist der CD Mutterissimo – The Art Of Anne-Sophie Mutter www.deutschegrammophon.com

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Biografie
Anne-Sophie Mutter gilt unbestritten als eine der größten Geigerinnen der modernen Zeit. Ihre herausragenden künstlerischen Fähigkeiten zeigen sich in ihrem Reichtum des Tons, dem unübertrefflichen Ausdruck, ihrer vollendeten technischen Virtuosität und tiefen Musikalität. Geboren im badischen Rheinfelden, zeigte sie schon früh Anzeichen einer außergewöhnlichen Begabung. Im Alter von fünf Jahren begann sie mit dem Klavierspiel, bald darauf erhielt sie ersten Geigenunterricht bei Erna Honigberger, einer Schülerin von Carl Flesch, und als Neunjährige nahm sie ihr Studium bei Aïda Stucki auf, einer inspirierenden Schweizer Musikerin und Lehrerin.
1976 hörte Herbert von Karajan die 13-jährige Anne-Sophie Mutter bei einem Recital während der Luzerner Festwochen. Der legendäre Dirigent lud die junge Geigerin ein, ihr Konzert-Debüt mit den Berliner Philharmonikern bei der Salzburger Pfingstfestspielen 1977 zu geben. Die Partnerschaft wurde 1978 fortgesetzt, als Mutter ihre erste Aufnahme für Deutsche Grammophon machte, ein Album mit Mozarts Violinkonzerten Nr. 3 und 5. Mutter arbeitete regelmäßig mit Karajan und den Berliner Philharmonikern zusammen und es entstand eine Reihe von Maßstab setzenden Aufnahmen der Violinkonzerte von Beethoven, Brahms, Bruch und Mendelssohn für das gelbe Label. Ihre Debüts in Berlin (1978), Washington und New York (1980), Tokio (1981) und Moskau (1985) fanden den Beifall der Kritiker, und schon bald war sie regelmäßig in den angesehensten Konzertsälen der Welt zu hören.
1986 wurde sie auf den internationalen Lehrstuhl für Violinstudien an der Royal Academy of Music in London berufen. Im Jahr darauf gründete sie die Rudolf-Eberle-Stiftung, die außergewöhnlich begabte junge Streicher europaweit förderte. Seit 1997, als die Stiftung in den Freundeskreis der Anne-Sophie Mutter Stiftung integriert wurde, arbeitet die Organisation weltweit. Die Anne-Sophie Mutter Stiftung selbst wurde dann 2008 ins Leben gerufen. Mutters Engagement für die Förderung junger Musiker hat zur Karriere vieler bedeutender Musiker beigetragen, darunter Daniel Müller-Schott, Sergey Khachatryan, Roman Patkoló, Leonard Elschenbroich und Kian Soltani. 2011 gründete die Geigerin die Mutter’s Virtuosi, ein Ensemble von ehemaligen und gegenwärtigen Stipendiaten der Anne-Sophie Mutter Stiftung und ausgewählten anderen jungen Musikern. Im Auftrag der Stiftung entstanden André Previns Konzert für Violine und Kontrabass sowie dessen Nonett für zwei Streichquartette und Kontrabass, Krzysztof Pendereckis Duo concertante, Wolfgang Rihms Dyade und Sebastian Curriers Ringtone Variations.
Anne-Sophie Mutters Engagement für die Zukunft der Musik für Streicher wird auch in ihrem kompromisslosen Eintreten für die Musik der Gegenwart deutlich. 1986 spielte sie die Uraufführung von Chain II, das Witold Lutosławski für sie und die Paul Sacher Stiftung komponierte, und nahm das Werk für Deutsche Grammophon auf. Zu ihren zahlreichen Uraufführungen zählen Rihms Gesungene Zeit und Lichtes Spiel, Pendereckis Violinkonzert
Nr. 2 Metamorphosen, La Follia für Solovioline und Duo concertante für Violine und Kontrabass, Dutilleux’ Sur le même accord, Gubaidulinas Violinkonzert In tempus praesens, Previns Violinkonzert »Anne-Sophie«, sein Violinkonzert Nr. 2 und seine Violinsonate Nr. 2 sowie Curriers Aftersong und Time Machines. Diese und viele andere neue Werke hat sie für das gelbe Label aufgenommen, außerdem Meisterwerke des 20. Jahrhunderts wie die Violinkonzerte von Berg und Strawinsky sowie das Violinkonzert Nr. 2 von Bartók.
Ende der 1990er-Jahre nahm Mutter Vivaldis Le quattro stagioni mit den Trondheim Soloists und Beethovens Violinsonaten mit ihrem regelmäßigen Duo-Partner Lambert Orkis auf. Die Beethoven-Aufnahme wurde mit einem Grammy® und dem Echo-Preis ausgezeichnet, das Vivaldi-Album fand außerordentlich positive Resonanz und wurde weltweit 370 000-mal verkauft. Das neue Jahrtausend begann Mutter mit einer Reihe von Tournee- und Aufnahmeprojekten, darunter Back to the Future, ein Rückblick auf bedeutende Violinwerke des 20. Jahrhunderts, und Recital 2000, ein Album mit Kammermusik von Crumb, Prokofjew, Respighi und Webern. 2001 führte Mutter sämtliche Violinkonzerte von Mozart an zwei Abenden als Artist-in-residence in der Carnegie Hall sowie mit den Wiener Philharmonikern in Wien und auf Deutschlandtournee auf. Previns Tango Song and Dance, das ihr gewidmet ist und von ihr uraufgeführt wurde, stand im Mittelpunkt eines gleichnamigen Recital-Albums und ihres Tourneeprogramms im Jahr 2003. Zu ihren Aufnahmen mit Previn als Dirigent gehören die preisgekrönten Aufführungen seines Violinkonzerts »Anne-Sophie« und der Violinkonzerte von Korngold und Tschaikowsky (Echo-Preis 2005 als »Instrumentalistin des Jahres«). Die Geigerin feierte Mozarts 250. Geburtstag im Jahr 2006 mit internationalen Tourneen und Gesamtaufnahmen seiner Violinsonaten und Violinkonzerte.
2008 erschienen ihre ersten Bach-Aufnahmen für Deutsche Grammophon in einem Album mit den beiden Violinkonzerten von Bach und der Welt-Ersteinspielung von Gubaidulinas Konzert In tempus praesens. Es folgte ein Mendelssohn-Album anlässlich des 200. Geburtstags des Komponisten (2009); eine Gesamtaufnahme von Brahms’ Violinsonaten mit Lambert Orkis (2010); ein Album mit Ersteinspielungen von Werken von Rihm, Currier und Penderecki (2011); und die Veröffentlichung von ASM35, einer 40-CD-Box mit sämtlichen Aufnahmen Mutters für Deutsche Grammophon (2011), herausgegeben anlässlich des 35. Jahrestags ihres professionellen Debüts. Im Juni 2013 kamen Anne-Sophie Mutter und die Berliner Philharmoniker in der Berliner Philharmonie zusammen, um ihre erste gemeinsame Studio-Aufnahme seit fast 30 Jahren zu machen: Mutters erste Einspielung des Violinkonzerts von Dvořák erschien unter dem Beifall der Kritik im Oktober 2013.
Mutter eröffnete die Saison 2014/15 der Carnegie Hall mit einem Galakonzert, das am Beginn ihres sechs Konzerte umfassenden Gastspiels in der Reihe Perspectives dieses berühmten New Yorker Konzertsaals stand. Anne-Sophie Mutter gab ihr Debüt in der Yellow Lounge der Deutschen Grammophon 2013 an einem Septemberabend im Berliner Asphalt-Klub, wo sich zahlreiche junge Clubber unter den 300 Zuhörern befanden. Sie wiederholte dieses Erlebnis im Mai 2015 mit zwei Auftritten in der Berliner Neuen Heimat, einem umgebauten Bahnhof im Szeneviertel Friedrichshain. Ihre Aufführungen wurden live für das erste Yellow-Lounge-Album der Deutschen Grammophon aufgenommen, das im August 2015 erschien. Die Veranstaltung wurde zudem vom ZDF für eine Fernsehausstrahlung und einen späteren Dokumentarfilm aufgezeichnet. Im Juni 2015 führte Anne-Sophie Mutter mit dem London Symphony Orchestra und André Previn im Londoner Barbican Centre anlässlich des 85. Geburtstags des Dirigenten und Komponisten dessen Violinkonzert »Anne-Sophie« auf.
Im Oktober 2016 trat die Geigerin anlässlich des 35-jährigen Jubiläums ihres Japan-Debüts in Tokio mit den Wiener Philharmonikern und Seiji Ozawa, den Mutter’s Virtuosi und Lambert Orkis auf. In der vergangenen Spielzeit feierte sie zudem mit einem Konzert das 40-jährige Jubiläum ihres ersten Auftritts bei den Salzburger Pfingstfestspielen, und beim Tanglewood Festival wirkte sie in der Uraufführung von John Williams’ Markings für Solovioline, Streicher und Harfe mit.
Zu ihren nächsten Verpflichtungen zählen Dvořáks Violinkonzert mit dem Pittsburgh Symphony Orchestra und Manfred Honeck bei den BBC Proms, beim Lucerne Festival und beim Enescu Festival; Tschaikowskys Violinkonzert in Buffalo und Chicago; sowie im November Recitals in vier deutschen Städten und Barcelona, mit denen Mutter ihren Programmschwerpunkt für 2018 vorstellt: die Musik von Penderecki, der im kommenden Jahr seinen 85. Geburtstag feiert. Im November erscheint auch Mutters neustes Album für Deutsche Grammophon mit Schuberts »Forellen-Quintett« und seinem Klaviertrio »Notturno«, ihre Partner sind der Pianist Daniil Trifonov und die Mutter’s Virtuosi.
Anne-Sophie Mutter nutzt seit Langem ihr öffentliches Image, um wohltätige Ziele zu unterstützen, insbesondere ist es ihr Anliegen, medizinische und soziale Probleme zu lindern. Ihre Benefizkonzerte erbrachten unter anderem Mittel für Save the Children Japan, die Schweizerische Multiple Sklerose Gesellschaft, die Opfer des Tsunamis und der Nuklearkatastrophe in Japan 2011, das Haus der Diakonie in Wehr-Öflingen der Hanna und Paul Gräb-Stifung, Artists against Aids in den USA, die Bruno Bloch Stiftung, den in London ansässigen Beethoven Fund for Deaf Children, SOS Kinderdörfer in Syrien, den Flüchtlingsrat Leipzig und das »Healing Arts Program« am Fred and Pamela Buffett Cancer Center (Omaha).
Mutters zahlreiche Preise und Auszeichnungen sind ebenso Spiegel ihrer humanitären Arbeit wie ihrer künstlerischen Fähigkeiten. Dreimal gewann sie einen Grammy® für die »Beste Aufführung eines Instrumentalsolisten (mit Orchester)«, 2008 erhielt sie den renommierten Ernst von Siemens Musikpreis, 2009 wurde sie für ihre Verdienste um die französische Musik der Gegenwart in die Ehrenlegion aufgenommen, 2011 erhielt sie den Erich-Fromm-Preis für die Förderung des Humanismus durch soziales Engagement und wurde von Musical America zur »Musikerin des Jahres« gewählt. Zu ihren weiteren Auszeichnungen zählen das deutsche Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, der Mendelssohn-Preis und der Brahms-Preis, der Herbert-von-Karajan-Musikpreis und der Bayerische Verdienstorden. 2013 wurde Anne-Sophie Mutter ausländisches Ehrenmitglied der American Academy of Arts & Sciences, 2015 wurde sie zum Ehrenmitglied des Keble College, Oxford, ernannt, und 2016 erhielt sie vom spanischen Kulturministerium die Goldene Verdienstmedaille der schönen Künste.

8/2017 /Quelle: Deutsche Grammophon
Foto © Copyrights Monika Höfler