1,5 Grad. Verflechtungen
von Leben, Kosmos, Technik

Die Klimakrise nimmt auf alle Lebensbereiche Einfluss! Die Kunsthalle
Mannheim untersucht mit der Ausstellung „1,5 Grad. Verflechtungen von
Leben, Kosmos, Technik“ das Zusammenwirken von Mensch und Natur im
globalen Kontext. Mehr als 200 Werke, darunter zahlreiche internationale
Leihgaben, Sammlungsobjekte und eigens für die Ausstellung produzierte
Kunstwerke, werfen den Blick von den kleinsten Bewohnern der Erde bis zu
den größtmöglichen Zusammenhängen: den Kosmos der Sterne.

Eugen Bracht, Hoeschstahlwerk, Dortmund, Mittagspause, 1906, Öl auf Leinwand, Kunsthalle Mannheim

Im Dezember 2015 einigten sich 197 Staaten auf der UN-Klimakonferenz in
Paris, den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen – ein hehres Ziel, das nach heutigem Stand keines der großen Industrieländer erreichen wird. Wie können wir die Erderwärmung aufhalten, wenn wir von Formen der Energiegewinnung abhängig sind, die diesem Vorhaben entgegenstehen? Sind die Methoden, mit denen wir uns die Welt seit Anbeginn der Industrialisierung zu eigen machen, noch legitim? Dies sind Fragen, mit denen sich die Ausstellung beschäftigt.
„1,5 Grad“ ist in mehrere Fragmente aufgeteilt, die sich auf alle Ebenen des Museumskomplexes der Kunsthalle Mannheim erstrecken. Einzelne Kapitel von „1,5 Grad“ beschäftigen sich unter anderem mit künstlerischen Formen von Aktivismus, der Bedeutung von Tier-Mensch-Beziehungen oder der Verbindung von Kunst, Wissenschaft und Technologie. Künstler*innen wie Ernesto Neto, melanie bonajo, Marianna Simnett, Laure Prouvost, Tita Salina oder Trevor Paglen weisen dabei einerseits auf drohende ökologische Gefahren hin und betonen andererseits das Hoffnung spendende Potenzial von Kreativität und Innovation.
Die künstlerischen Positionen geben Impulse, um uns und unsere Stellung im Verbund mit Umwelt, Ressourcen und Politik neu zu betrachten. Ausgehend von einer kritischen Auseinandersetzung mit dem, was war und ist, regt die Ausstellung dazu an, das, was kommt, ökologisch bewusster, innovativer und kreativer zu gestalten. Ergänzend eröffnet am 11.05.23 im Jugendstilbau die Grafikausstellung „Das Insekt“, die sich der zeichnerischen Darstellung der Kleinstlebewesen in der Wissenschaft und Kunst widmet.

Margaret & Christine Wertheim, Baden-Baden Satellite Reef aus dem Crochet Coral Reef Projekt, 2021/22; Foto: Nickolay Kazakov, Museum Frieder Burda, Baden-Baden

Die Ausstellung „1,5 Grad“ wird von einem partizipativen Rahmenprogramm begleitet, das Besucher*innen im „Grünen Zimmer“ dazu einlädt, über die sozialen, ökonomischen und kulturellen Zusammenhänge der Klimakrise nachzudenken und zu diskutieren. Das „Grüne Zimmer“ will die globalen und lokalen Zusammenhänge ökologischer Eigenverantwortung zur Sprache bringen und lokale Akteur*innen miteinander vernetzen.
Als Partner der Bundegartenschau Mannheim 2023 bewegt sich die
Kunsthalle Mannheim mit „1,5 Grad“ räumlich über die Museumsgrenzen
hinaus: Die Künstler Olaf Holzapfel und Fabian Knecht realisieren im
Rahmen der Ausstellung auf dem Gelände der Bundesgartenschau
begehbare und ortsspezifische Installationen. Sie sind eine Ko-Produktion
der Kunsthalle Mannheim und der BUGA 23. Das Publikum ist zu sozialer
Teilhabe eingeladen und soll dazu angeregt werden, kritisch zu
überdenken, wie sich der Mensch zu der ihn umgebenden Natur ins
Verhältnis setzt.

Marianna Simnett, Covering (bloodstock), 2020, Lenktikularanimation, Foto: Henning Krause, Courtesy Marianna Simnett, Société, Berlin © Marianna Simnett
Otobong Nkanga, Unearthed – Twilight, 2021, Tapisserie, Foto: Markus Tretter, Courtesy Otobong Nkanga © Otobong Nkanga, Kunsthaus Bregenz

Karten und weitere Informationen unter www.kuma.art.
Kunsthalle Mannheim
Friedrichsplatz 4
Tel.: +49 (0) 621 293-6423 (Mo-Fr 9-12 Uhr)
Mail: info@kuma.art