Thomas Sarbacher spielt den Götz in Jagsthausen 2025

Der bekannte Schauspieler Thomas Sarbacher wird die Titelrolle in „Götz von Berlichingen“ in der Jubiläumsspielzeit 2025 spielen. Der gebürtige Hamburger, der seit vielen Jahren in Zürich lebt, tritt im kommenden Sommer erstmals als Titelheld auf der Burghofbühne in Jagsthausen auf. Sarbacher hat das Konzept überzeugt – für ihn müssen die Geschichten gut sein, ebenso das Team an Mitwirkenden. „Das Angebot, ‚den Götz‘ in Jagsthausen zu spielen, hat mich überrascht und gefreut. Der Götz gefällt mir mit seiner Kraft und seinem Ungestüm, aber auch mit seiner Willkür und einer abgebrauchten Auffassung von Privileg und Freiheit. Ich bin neugierig und gespannt auf die Arbeit.“

Thomas Sarbacher (c) Alexander Hoerbe

Unter der Regie von Laura Remmler gibt er den Titelhelden im Traditionsstück der Burgfestspiele. Die künstlerische Leiterin Eva Hosemann der Burgfestspiele schätzt seine große Empathie, Klugheit und Neugier und wie er sich seinen Figuren nähert, um sie zu durchdringen. Und „Götz“-Regisseurin Laura Remmler schließt an: „Thomas Sarbacher ist ein sehr charismatischer, sensibler und kraftvoller Darsteller, der, wie ich, großen Spaß an der Analyse der Figur und ihrer Geschichte, ihren Licht- und Schattenseiten hat. Die großen Fragen, die im „Götz“ gestellt werden, gehen uns alle an. Was ist Freiheit? Steht persönliche Freiheit über Frieden und Gerechtigkeit für alle? Ich denke, dass eben Götz’ Fassungslosigkeit im Angesicht schwindender Privilegien und dem Umsturz der gesellschaftlichen Ordnung, dieses Stück für den modernen Zuschauer schon fast bestürzend aktuell machen. Gemeinsam mit Thomas Sarbacher und dem Ensemble wollen wir der vielschichtigen, ambivalenten und spannenden Figur des Götz viele Facetten abgewinnen.“ Premiere ist am 5. Juni 2025.

Die Götzenburg Jagsthausen war der Stammsitz des
Götz von Berlichingen und gehört durch Goethe zu einem der berühmtesten Schauplätze der Weltliteratur.

Die Götzenburg in Jagsthausen bietet jährlich über die Sommermonate eine eindrucksvolle Kulisse für die Aufführungen der Burgfestspiele, die seit 1950 hier stattfinden. Die Nachfahren des Ritters, die Freiherren von Berlichingen, tragen die Familientradition bis heute weiter und sind auch aktiv in die Festspiele eingebunden.
Die Burgfestspiele halten so nicht nur das historische Erbe des berühmten Ritters Götz von Berlichingen lebendig, sondern verbinden auch das einzigartige Ambiente der originalen Schauplätze mit der zeitlosen Dichtung von Goethe. So bleibt sein legendäres Leben und seine Geschichte in der kulturellen Erinnerung erhalten. Goethes Drama beschreibt sein Leben, seine Kämpfe, Liebschaften und Leiden während der Zeit der Bauernkriege im 15. Jahrhundert. Götz rebelliert gegen bestehende Verhältnisse und muss am Ende an ihnen scheitern. Eine besondere Herausforderung, für ihn ist nach dem Verlust seiner rechten Hand eine künstliche Hand aus Eisen zu tragen. Den Stoff des Dramas hat Goethe der 1731 in Leipzig erschienenen „Lebensbeschreibung des Herrn Götz von Berlichingen“, der „Autobiographie eines Ritters aus dem 16. Jahrhundert“, entnommen. Das Schauspiel im Geiste des romantischen Sturm-und-Drang-Epoche wird zum Welterfolg. Und Goethes Dramaturgie bildet den Anfang einer Entwicklung, die die deutsche Geschichte neu entdeckt und in Folge Stücke wie „Jakob Lenz“ und Friedrich Schillers „Die Räuber“ bis zu Georg Büchner möglich macht.

Thomas Sarbacher wurde 1961 in Hamburg geboren und wollte ursprünglich Journalist werden. Er absolvierte jedoch seinem Vater zuliebe eine Banklehre und ein Germanistik-Studium. Mit 26 Jahren entschied er sich dann 
für die Schauspielerei und begann seine Ausbildung an der Hochschule für Musik und Theater in Graz. Nach dem Studium war er Mitglied der Bremer Shakespeare Company, gefolgt von Engagements an Theatern in Zürich, Klagenfurt und Konstanz. Dann begann seine Film und Fernsehkarriere(u.a.„Tatort“, „Bella Block“). Für seine Rolle als Hauptkommissar Matthias Steiner in der Krimiserie „Der Elefant – Mord verjährt nicht“ erhielt eine Nominierung für den Deutschen Fernsehpreis als bester Schauspieler. Der Bühne blieb er aber immer treu. In Baden-Württemberg stand er bereits mehrfach auf der Bühne, so u.a. in Schwäbisch Hall und auch am Schauspiel Stuttgart (Die Weber). Neben Film und Bühne ist er Thomas Sarbacher auch immer wieder in Lesungen zu erleben. Der Schauspieler lebt mit seiner Frau  und seinen Töchtern in Zürich.