Georg Barinov

Wenn Alltagsgegenstände und Erinnerungen zu kraftvollen Kunstwerken werden…

Dem Stuttgarter Arzt und Künstler Georg Barinov gelingt es in seinen Werken, Alltagsgegenstände und Erinnerungen zu kraftvollen Kunstwerken zu verwandeln.  Fragen nach Identität, Konsum und Gesellschaft werden darin immer wieder ungewöhnlich und mit einem Augenzwinkern immer verhandelt.

Georg Barinov
Georg Barinov

1988 im russischen Sankt Petersburg geboren, ist Barinov nicht nur Zeuge, sondern auch Übersetzer zweier Kulturen: Die strenge Welt der ehemaligen Sowjetunion einerseits, die bunte Überflussgesellschaft des Westens andererseits. Seine Kunst ist ein faszinierender Dialog zwischen diesen beiden Welten – Pop Art – Street Art – zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Zu sehen waren sie  bereits in verschiedenen Ausstellungen in Stuttgart, Luxemburg, Florenz und München – und begeistern mittlerweile auch ein internationales Publikum.

Georg Barinov: The United Trash of Mickey Mouse, 50x80cm, 2014, Mixed Media
Georg Barinov: The United Trash of Mickey Mouse, 50x80cm, 2014, Mixed Media
Georg Barinov: Ivan Mouse, 140x100cm, 2018, Mixed Media
Georg Barinov: Ivan Mouse, 140x100cm, 2018, Mixed Media

Schon als Kind wird Barinovs Leben von der Kunst geprägt: Mit vier Jahren zieht er mit seiner Mutter nach Stuttgart, wo sie als Bühnenbildnerin am Staatstheater arbeitet. „Malerei gehörte bei uns zum Alltag. Schnell hat sie auch mich begeistert.“ erzählt Barinov über seine ersten Schritte, die er bereits als Kind und Jugendlicher zeichnend und gestaltend unternahm.
Heute sprühen  Barinovs Werke nur so von biografischen Reflexionen. Er verarbeitet darin eindrückliche Erinnerungen.  Leningrad – eine Zeit, in der Konsumgüter Mangelware und das Wiederverwenden von Alltagsgegenständen selbstverständlich war. Deutschland in dem er dann das Gegenteil erlebt: Konsum, Überfluss und die Auswirjungen einer modernen Wegwerfmentalität.

Georg Barinov: „In der Sowjetunion waren Konsumgüter rar und wurden mehrfach genutzt; in Deutschland erlebte ich ein überwältigendes Angebot und erlebte eine Wegwerfgesellschaft.“

Georg Barinov: Laika, 100x56cm, 2015, Acryl and Varnish on Wood
Georg Barinov: Laika, 100x56cm, 2015, Acryl and Varnish on Wood
Georg Barinov: Old Gods-New Gods, 40x65cm, 2016 Mixed Media
Georg Barinov: Old Gods-New Gods, 40x65cm, 2016 Mixed Media

Gerade dieser Kontrast wird zum Motor seiner Kunst. In seinen Werken, die sich stilistisch zwischen Pop-Art und Street-Art bewegen, begegnen sich Symbolfiguren wie Donald Duck oder die US-Flagge und russische Ikonen wie Matrjoschka-Puppen oder Wladimir Putin. Collagen aus Alltagsgegenständen – oft upgecycelt von Schrottplätzen – werden zu Statements über Konsum, Identität und Zeitgeist. Georg Barinov: „Was andere wegwerfen, sagt viel über unsere Gesellschaft – für mich sind es keine bloßen Abfälle.“

Georg Barinov: Trigger, 7x10x23cm, 2014, Mixed Media
Georg Barinov: Trigger, 7x10x23cm, 2014, Mixed Media

Als Arzt kennt Barinov auch die andere, die dunkle Seite des Lebens, denn seit 2019 arbeitet er als Assistenzarzt am Marienhospital in der Orthopädie, Unfallchirurgie und Sporttraumatologie. Zudem ist er dreifacher Familienvater – mit offenkundigem Organisationsgeschickt, denn es gelingt ihm alle drei Leidenschaften – Familie, Beruf und Kunst zu leben und zu verbinden. Daneben bringt er sich in das Kollektiv Plattform 11 ein, das sich für die Förderung junger Kunst in Stuttgart einsetzt.

Aktuelle Ausstellung: Unter dem Titel „Perestroika“ ist  Georg Barinov vom  1. bis 8. Dezember 2025  mit seinen Werken zu Gast im Waldbaur Areal am Stuttgart Feuersee ( Rotebühlstraße 63  / Hofeingang, 70178 Stuttgart) . Die Ausstellung kann in dieser Zeit nach Vereinbarung besucht werden. 

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