Hilde Domin und Nelly Sachs

Von 1960 bis 1970 haben sie sich Briefe geschrieben und ihre Werke geschickt, beide sind Überlebende der Shoah und doch höchst unterschiedliche Naturen: Hilde Domin, die optimistische »Dichterin der Rückkehr«, die sich zeitlebens für eine versöhnliche Remigration nach Deutschland eingesetzt hat, und Nelly Sachs, für die bereits der kurze Besuch in der ehemaligen Heimat zur psychischen Belastung wird. Nähe und Fremdheit der beiden »Schwestern« – so die wechselseitige Anrede – prägen den Briefwechsel. Zur Sprache kommen darin persönliche Befindlichkeiten und öffentliche (Nicht-)Erfolge, Fragen der Politik und Fragen der Poesie. Das Brief-Gespräch verläuft nicht ohne Spannungen, und so ist es vielleicht kein Zufall, dass sich die beiden Frauen – trotz verschiedener Anläufe – persönlich nie begegnet sind.

Hilde Domin / Nelly Sachs: Briefwechsel
Hrsg. von Nikola Herweg und Christoph Willmitzer.
Mit einem Nachw. der Hrsg.
Verlag: Aus dem Archiv 9 (Literaturarchiv Marbach)
ISBN: 978-3-944469-24-9