Die Erben Tschaikowskys

Dirigent Valery Gergiev und das Ensemble des Mariinsky Theaters St. Petersburg kommen bereits seit 21 Jahren nach Baden-Baden, um Oper, Konzert und Ballett dort zu zeigen, wo deutsch-russische Freundschaften Tradition haben. Seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts bestehen kulturelle Verbindungen zwischen Baden und St. Petersburg sowie natürlich auch nach Moskau. In drei Konzerten und einer Opernaufführung sollen diese Verbindungen zwischen dem 6. und dem 14. Juli 2019 im Festspielhaus Baden-Baden gefestigt werden.

Valery Gergiev Foto: Marco Borggreve

Gleich im ersten Sinfoniekonzert der Baden-Badener Sommerfestspiele am Samstag, 6. Juli 2019 um 18 Uhr steht die Verbindung zwischen Deutschland und Russland im Mittelpunkt. Valery Gergiev dirigiert Werke von Richard Wagner und Peter Tschaikowsky, darunter dessen letzte Sinfonie Nr. 6, die „Pathétique“. Richard Wagner wurde und wird in Russland besonders verehrt. Die ersten Aufführungen seiner Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“ in St. Petersburg wurden zu einer der wesentlichen Inspirationsquellen russischer Symbolisten. Der erste „Russische Ring“ nach der Sowjetunion entstand übrigens in Baden-Baden als Koproduktion zwischen Festspielhaus und Mariinsky Theater 2003.

Eva-Maria Westbroek (c) Fadil Berisha

In Erinnerung daran erklingen aus der „Götterdämmerung“ zwei Ausschnitte – „Siegfrieds Trauermarsch“ und „Brünnhildes Schlussgesang“, Solistin ist Eva-Maria Westbroek. Zusätzlich zur Wagner-Tschaikowsky-Begegnung birgt dieses Konzert eine große Überraschung: Valery Gergiev wird einen erfolgreichen Teilnehmer des Tschaikowsky-Wettbewerbs 2019 quasi direkt vom Abschlusskonzert in Moskau nach Baden-Baden mitbringen.

Daniel Hope ©Bailey Davidson

Daniel Hope spielt Prokofjew
Am zweiten Petersburger Konzertabend in Baden-Baden steht der Geiger Daniel Hope im Rampenlicht. Er interpretiert am Sonntag, 7. Juli 2019 um 17 Uhr im Festspielhaus Baden-Baden das Violinkonzert Nr. 2 von Sergej Prokofjew und markiert damit eine musikalische Ost-West-Beziehung der besonderen Art. Der einstige Meisterschüler von Geigen-Legende Yehudi Menuhin kam einst als Flüchtling mit seiner Familie nach London. Im Hause Menuhin fand er zur Geige, wie im erfolgreichen Kino-Dokumentarfilm „Klang des Lebens“, der vor einem Jahr in die deutschen Kinos kam, eindrücklich erzählte.
Das Hauptwerk des zweiten Sommerfestspiel-Konzerts ist Dmitri Schostakowitschs große siebte Sinfonie – die „Leningrader“. In dieser Sinfonie verarbeitet der russische Komponist unter anderem die Belagerung Leningrads durch die deutsche Wehrmacht. Sie dauerte vom 8. September 1941 bis zum 27. Januar 1944.

Placido Domingo(c )Pedro Walker

Zwei Weltstars – Domingo und Netrebko
Zwei weitere Höhepunkte der Baden-Badener Sommerfestspiele 2019 sind bereits seit Monaten ausverkauft: Giuseppe Verdis Oper „Simon Boccanegra“ mit Plácido Domingo (9. Juli 2019, 19 Uhr) und ein Liederabend mit Anna Netrebko (14. Juli 2019, 17 Uhr). Für beide Abende gibt es am jeweils ab zwei Stunden vor der Veranstaltung Stehplatzkarten an der Abendkasse.

Reservierung und Beratung: Tel. 07221 / 30 13 101.
Tickets und weitere Informationen unter www.festspielhaus.de