Tübingen war und ist eine Stadt der Literatur. Nirgendwo sonst rückt die europäische Literatur- und Geistesgeschichte so dicht zusammen wie in den engen Häuserreihen der Tübinger Altstadt: Friedrich Hölderlin, Ludwig Uhland, Eduard Mörike und Hermann Hesse legten in Tübingen den Grundstein ihres literarischen Schaffens. Johann Friedrich Cotta, der Verleger der Weimarer Klassik, baute hier sein Verlagsimperium auf. Und die Tübinger Erzählerinnen Isolde Kurz und Ottilie Wildermuth gehörten zu den meistgelesenen Schriftstellerinnen ihrer Zeit.
Mit dem Literaturpfad lässt sich dieses große literarische Erbe, das sich auf kleinstem Raum erstreckt, erwandern. 40 Orte wurden mit einer Plakette versehen, die sie als Station des Literaturpfads auszeichnet. Der Begleitband zum Literaturpfad stellt sie vor und geht den unzähligen, unsichtbaren Verbindungslinien zwischen ihnen nach. Eine festgelegte Route gibt es deshalb nicht, vielmehr soll der literarische Stadtführer dazu anregen, eigene Wege durch die Literaturstadt zu entdecken. Eingerahmt wird der Wegweiser von zwei Essays: Der Kulturwissenschaftler Hermann Bausinger sucht in seiner Einführung nach einem verbindenden Element in der „Tübinger“ Literaturgeschichte. Im Nachwort nimmt Schriftsteller Markus Hammerschmidt diese Frage auf und betrachtet das gegenwärtige literarische „Wurzelsystem“ der Stadt.
Tübinger Literaturpfad
ISBN 978-3-7496-1016-7, Verlag Klöpfer.Narr