Tanz

ISLAND
Tanzabend mit Chor / frei nach »Der Sturm« von William Shakespeare

Seit zwölf Jahren sitzt ein Mensch allein auf einer Insel fest. Der Unglückliche lebt nur in seinen Träu-men. Inspiriert von »Der Sturm« von William Shakespeare werden in »Island« viele Facetten einer Figur gezeigt, die trotz ihres Wahnsinns voller Poesie und Kreativität ist. Alles um sie herum ist das Ergebnis ihres unruhigen Geistes.
2016 choreografierte der künstlerische Leiter des Dance Theatre Heidelberg (DTH), Iván Pérez, »Island« in Zusammenarbeit mit dem Regisseur Grzegorz Bral und dem Song of the Goat Theatre in Polen. Die ausdrucksvollen Körperbewegungen auf der Bühne werden von mehrstimmigen Gesängen der Kom-ponisten Jean-Claude Acquaviva und Maciej Rychły begleitet. Ganz neu beleben die DTH-Tänzer*innen und der Opernchor des Theaters und Orchesters Heidelberg einen Tanzabend voller Melancholie und Nostalgie.
Premiere/Deutsche Erstaufführung am 10. Dezember im Theater Heidelberg
Weitere Termine und Info: www.theaterheidelberg.de

Shakespeare 2.2: Macbeth & Othello
Tanztheater nach den beiden Tragödien von William Shakespeare

Die beiden zu Beginn des 17. Jahrhunderts entstandenen großen Tragödien »Macbeth« und »Othello« regen bis heute unterschiedlichste Deutungen an, die beiden dramatischen Texte über menschliche Abgründe sind nach wie vor inspirierende Herausforderungen für viele Kreative in Musik, Film und Theater. Für das Theater Ulm wird der aus Island stammende Frank Fannar Pedersen seine Vision des machtgierigen Macbeth und seiner skrupellosen Ehefrau Lady Macbeth entwerfen. Der Fokus liegt auf der Lady: sie gibt sich in einem transformativ-installativen Bühnenraum der dunklen Seite der Menschlichkeit hin. Pedersen, selbst tänzerisch beim Ballett Theater Basel aktiv gewesen und 2015 als bester Nachwuchskünstler im Jahrbuch Tanz nominiert, ist seit mehreren Jahren auch als Choreograf erfolgreich, u.a. mit Auftragsarbeiten für das Nationaltheater Mannheim, das Hessische Staatstheater Wiesbaden und die Iceland Dance Company. Am Theater Ulm wird er nun in seinem abstrakt-surrealen und objektorientierten Tanzabend »Köpfe rollen lassen«. Reiner Feistel, Direktor des Tanztheaters Ulm, konzentriert sich in seiner Inszenierung von »Othello« ganz auf die vier Hauptfiguren: Othello, seine Frau Desdemona, den Fiesling Jago, sowie den verliebten Roderigo. Könnte die Liebe Othellos und Desdemonas im Alltag nur um sich selbst kreisen, wäre es eine große und schöne. Doch das von außen Einwirkende verändert grundlegend und dramatisch das Innere dieser Charaktere. Das Chaos, ja den Kriegszustand der Gefühle erfasst Feistel mit der Compagnie in diesem Kammertanzstück kraftvoll intensiv.
Uraufführung Freitag, 21. Oktober 2022, 19.30 Uhr im Theater Ulm
Weitere Termine & Info: www.theater-ulm.de

GISELLE
Ballett  von David Dawson
Musik von Adolphe Adam arrangiert von David Coleman

Seit mehr als 180 Jahren gehört Giselle zu den unumstrittenen Meisterwerken des klassisch-romantischen Balletts. Die junge Giselle, erlebt in ihrer Liebe zum jugendlichen Albrecht das größte Glück. Doch Albrecht ist nicht, wer er vorgibt zu sein. Schmerzlich muss Giselle seine wahre Identität erkennen, und dass er bereits einer anderen versprochen ist. Eine dunkle Wahrheit, die sie vom Wahnsinn bis in den Tod treibt. Gefangen in einer Zwischenwelt kehrt sie wie andere junge Frauen, die vor ihrer Hochzeit gestorben sind, als magisches Wesen, als Wilie, auf die Erde zurück. Albrecht, gequält von seinem Gewissen, den Tod Giselles zu verantworten, sucht nach ihr. Eine erneute und letzte Begegnung entscheidet über die Frage nach ewiger Schuld oder Vergebung zwischen den beiden Liebenden.
Der britische Choreograf David Dawson kreierte 2008 mit seiner Neuinterpretation des Klassikers sein erstes abendfüllendes Handlungsballett für das Semperoper Ballett Dresden. Darin schafft er es, die Geschichte aus dem Kontext des 19. Jahrhunderts zu befreien und eine in jeder Hinsicht visionäre und zeitlose Fassung auf die Bühne zu bringen. Seine hochästhetische, klassisch-moderne Ballettsprache macht die Liebe zweier junger Menschen zum Ankerpunkt zutiefst menschlicher Emotionen, vollkommen unabhängig von Zeit und Raum.
Premiere am 19. November 2022 am Badisches Staatstheater Karlsruhe
Weitere Termine & Info: www.staatstheater.karlsruhe.de

Der Nussknacker
Der Nussknacker gehört mit seiner weihnachtlichen Geschichte und Peter Tschaikowskys grandioser Musik zu den berühmtesten und beliebtesten Balletten des internationalen Repertoires. Das Stuttgarter Ballett hat – erstaunlicherweise – seit über 50 Jahren das
klassische Handlungsballett nicht mehr aufgeführt. John Cranko hatte zwar eine eigene Version im Jahr 1966 herausgebracht, diese wurde aber nie notiert und ging verloren. Ballettintendant Tamas Detrich schließt nun diese Lücke mit einer spektakulären Neuproduktion
des international gefragten Choreographen Edward Clug in einer Ausstattung des legendären Bühnen- und Kostümbildners Jürgen Rose. Auch diese Neufassung des groß angelegten Handlungsballetts bietet viele schöne Rollen für Kinder: eine perfekte Gelegenheit, die jungen Talente der John Cranko Schule miteinzubinden. E.T.A. Hoffmanns fantasievolle literarische Vorlage liefert Edward Clug und Jürgen Rose reichlich Stoff zur Inspiration und für Interpretationen.
Premiere am 25. November 2022 Opernhaus Stuttgart, weitere Termine im November und Dezember unter www.stuttgarter-ballett.de

THE SEVEN SINS
Dieser Tanzabend von Gauthier Dance vereint die absolute Crème de la crème internationaler Choreograph*innen. Jede und jeder von ihnen hat für Gauthier Dance eine Todsünde in ein Tanzstück verwandelt. Das Ergebnis: ein Tableau der Ruchlosigkeit, bestehend aus sieben Uraufführungen von Aszure Barton, Sidi Larbi Cherkaoui, Sharon Eyal, Marcos Morau, Sasha Waltz sowie den beiden Artists in Residence von Gauthier Dance, Marco Goecke und Hofesh Shechter. Mit im Boot als TV-Produktionspartner sind SWR / ARTE & EuroArts. Die Aufzeichnung erfolgt live im Theaterhaus, bei zwei der Shows im November 2022. Der Ausstrahlungstermin auf ARTE wird noch bekannt gegeben.
Die nächsten Aufführungen im Theaterhaus:
17./18./19./20. November im Theaterhaus Stuttgart