Kultur-Höhepunkt zu
„75 Jahre Porsche Sportwagen“

1948 erfüllte sich Ferry Porsche mit seinem Team den Traum von einem Sportwagen und legte mit dem 356 „Nr. 1“ Roadster den Grundstein für das Unternehmen. 75 Jahre Porsche stehen seither für Pioniergeist, Herzblut und Träume.  Es versteht sich von selbst, dass dieses Jubiläum  ganz im Geiste seines Erfinders und getreu dem Porsche-Slogan „driven by dreams“  auch in Stuttgart, genauer in Zuffenhausen im Porsche Museum gefeiert wird. Geplant sind eine Reihe von Veranstaltungen rund um den Motorsport aber auch zu Themen wie Nachhaltigkeit und Kunst und Kultur.

Bei dem dreiteiligen Programm am 29.und 30. April gastiert die Tanzproduktion „Concerto“ der schweizerischen „Compagnie Linga“, bei einem exklusiven Gang durch die Automobilausstellung kann man dem Pianisten Reinmar Henschke auf seiner musikalischen Reise zu den fünf Kontinenten folgen.

(c) Bett Concerto
Reinmar Henschke by Shirley Krug

Den Abschluss bildet eine szenische Lesung des Theaterstücks von Yasmina Reza „Der Gott des Gemetzels“, gelesen und gespielt von Margarita Broich, Caroline Peters, Martin Brambach, Stefan Wilkening (29.04.) / Wolfram Koch (30.04.), allesamt Stars der deutschsprachigen Theater- und Filmschauspielszene. Details zu den einzelnen Programmpunkten: siehe unten..

Prominentes Ensemble „Der Gott des Gemetzels“ (c) Jeanne Degraa-Bianca Faltermayer-Rafaela Pröll-Jens von Zoest

Die Porsche Gastronomie sorgt für ein kulinarisches Angebot (gegen Gebühr), Parkplätze stehen kostenfrei zur Verfügung. Tickets zum Preis von 34,- bis 39,- Euro sind ab sofort über Easy Ticket erhältlich, Tel.: 0711/ 2555 555. Für Begleitpersonen von Rollstuhlfahrern ist der Eintritt frei. Die Veranstaltung beginnt um 19.00 Uhr (Einlass ab 18:30 Uhr). Ein Besuch der Ausstellung ist Teil des Programms. Alle Informationen gibt es auch auf der Museums-Homepage unter www.porsche.de/museum 

Detailinformationen
Compagnie Linga, Pully – Schweiz
Concerto
Die Choreografie um den Tisch ist der Welthit des zeitgenössischen Tanzensembles Compagnie Linga aus Pully in der Schweiz. Gegründet wurde es von den ehemaligen Protagonisten des Béjart Ballet Lausanne Katarzyna Gdaniec und Marco Cantalupo.
Zwei Tänzerinnen und zwei Tänzer gestalten zum berühmten Cembalokonzert BWV 1052 von Johann Sebastian Bach eine Allegorie auf Spielarten menschlicher Auseinandersetzung. Nur mit der Sprache ihrer Körper diskutieren, argumentieren, überzeugen und streiten sie um das Kollektivbewusstsein der Gruppe, um final zu einer Einheit in der Vielheit zu werden.

Choreografie und Kostüme: Katarzyna Gdaniec, Marco Cantalupo
Musik: Johann Sebastian Bach,
Cembalo-Konzert Nr. 1 d-Moll; BWV 105

Reinmar Henschke – Piano solo
Five Roads to the Continents
Als Interimsakt zwischen Tanzperformance und szenischer Lesung entführt der Komponist und Pianist Reinmar Henschke musikalisch auf die fünf Kontinente. Er wurde 1959 in Halle an der Saale geboren und studierte Orgel an der Hochschule für Musik in Leipzig. Sein musikalisches Spektrum reicht vom Jazz, Songwriting, Rock bis hin zur Pop-Musik. Seine Virtuosität und Improvisationsfreude machen ihn zu einem gefragten Partner in verschiedenen Ensemble-Projekten, darüber hinaus arbeitet er als Solist, als Theatermusiker und auch als Komponist für Film und TV.

Yasmina Reza
Der Gott des Gemetzels – Vom Vertrauen und falschen Fassaden
Aus dem Französischen von Frank Heibert und Hinrich Schmidt-Henkel

Den Abschluss des Abends bildet die szenische Lesung des Theaterstücks „Der Gott des Gemetzels“ der französischen Erfolgsautorin Yasmina Reza. Sie zeigt darin den Versuch einer zivilisierten Aussprache zwischen den Elternpaaren über ihre in eine Schulhofprügelei verwickelten Kinder, die an tiefsitzenden Ressentiments und gesellschaftlichen Zwiespältigkeiten scheitert und in einen handfesten Streit ausartet. Yasmina Reza gilt als Meisterin subtiler Katastrophen, wenn die Fassade des bürgerlichen Zusammenlebens in sich zusammenfällt. Es braucht nur wenig, damit eine vermeintlich gesellschaftliche Elite Anstand und Rücksicht den Laufpass gibt und der „Gott des Gemetzels“ erbarmungslos zuschlägt. Das im Jahr 2006 am Schauspielhaus Zürich uraufgeführte Stück, feierte auf vielen Bühnen große Erfolge, bevor Roman Polanski das Kammerspiel 2011 kongenial verfilmte.

Sprecher*innen:
Margarita Broich, Caroline Peters, Martin Brambach, Stefan Wilkening (29.04.) / Wolfram Koch (30.04.)

Margarita Broich
Studierte zunächst Fotodesign und arbeitete als Theaterfotografin für Claus Peymann. Nach Ihrer Schauspielausbildung bekam sie zunächst ein Engagement am Schauspiel Frankfurt. Später war sie festes Mitglied des Berliner Ensembles. Neben Ihren Theaterrollen erlangte sie auch in Kinofilmen („Fack Yu Goete“, „Quellen des Lebens“) und Fernsehrauftritten Berühmtheit. Bekannt wurde sie durch ihre Rolle in der Serie „Meine Mutter . . .“ und als Tatortkommissarin „Anna Janneke“ im hessischen Tatort an der Seite von Wolfram Koch. 2016 wurde sie für ihre dortige Rolle mit dem hessischen Filmpreis als beste Schauspielerin ausgezeichnet.

Caroline Peters
Die Mainzerin ist am Wiener Burgtheaters und an der Berliner Schaubühne engagiert. Im Salzburger „Jedermann“ spielte sie die „Buhlschaft“. Ihre Schauspielausbildung absolvierte sie in Saarbrücken. Seit Anfang des Jahrtausends stand sie regelmäßig vor der Kamera in Film und Fernsehen. Bekannt wurde sie besonders in der Serie „Mord mit Aussicht“ und in den Filmen „Die Affäre Semmeling“, „Contergan – eine einzige Tablette“ und in den Komödien „Der Vorname“ und „Der Nachname“. Sie ist Trägerin des Adolf Grimme Preises und des Nestroy Theaterpreises und wurde bereits zweimal zur besten Schauspielerin des Jahres gekürt.

Martin Brambach
Der Dresdner machte seine Schauspielausbildung an der Westfälischen Schauspielschule in Bochum. Das Talent wurde ihm quasi in die Wiege gelegt: Seine Mutter war Kostümdirektorin an der Berliner Volksbühne, sein Stiefvater Karlheinz Liefers Regisseur. Mit seinem Stiefbruder Jan Josef Liefers eint ihn nicht nur die Liebe zur Darstellenden Kunst. Brambach gilt als einer der vielseitigsten Schauspieler der deutschen Filmografie und spielte sich in 150 verschiedenen Rollen in die Herzen des Publikums. Nicht nur für seine Tatortrolle als Dresdner Kommissar „Schnabel“ erhielt er den Adolf-Grimme-Preis, 2016 wurde er für „Der Fall Barschel“ mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet.

Wolfram Koch
In Paris geboren, stand er schon als Elfjähriger auf der Bühne des Bonner Theaters der Jugend, als 13-Jähriger hatte er seinen ersten Filmauftritt als 13-jähriger in „Ansichten eines Clowns“. Neben seinen Theaterengagements z. B. am Schauspiel Frankfurt und im „Jedermann“ drehte er Dramen, Biografien und Gesellschaftssatiren fürs Fernsehen. Für seine Darstellung des Estragon in Samuel Beckets „Warten auf Godot“ erhielt er den seltenen Theaterpreis „Gertrud-Eysoldt-Ring“. Den Fernsehzuschauern ist er auch bekannt durch seine Rolle als Tatortkommissar „Paul Brix“ an der Seite von Margarita Broich.

Stefan Wilkening
Studierte zunächst bis 1992 Theologie in Mainz, sein Schauspieldiplom erhielt er an der Falckenbergschule in München. Neben seinen Theaterengagements, u.a. war er langjähriges Ensemblemitglied des Bayerischen Staatsschauspiels, brilliert er als ausgebildeter Rundfunkmoderator in Dokumentationen, Hörfunk- und Hörbuch-Produktionen. Im Fernsehen war er in verschiedenen Tatort-Sendungen und in den Serien „Die Rosenheim Cops“ und „Hubert und Staller“ zu sehen. Interessant waren auch seine Auftritte als Glatzen-Per in der Oper „Ronja Räubertochter“ oder als Sprecher des Bassa Selim in Mozarts Singspiel „Die Entführung aus dem Serail“.