Der neue Film des Stuttgarter Regisseur Laurens Pérol startet Anfang September bundesweit in den Kinos. Das kurzweilige Roadmovie handelt von einer jungen Musikerin, die zum Vorspielen mit ihrer Trompete von den Lofoten nach Oslo trampt aus Klimaschutzgründen – und unterwegs immer übt, in Scheunen, auf Wiesen, in Garagen. Der Film feierte bereits sein Debut auf vielen internationalen Festivals und erhielt bereits Auszeichnungen wie den Critics Award Hof Int. Film Festival und Best feature debut Nordic Film Days Lübeck (presented by Liv Ullmann)
Zum Inhalt des Films:
Trine weigert sich zu fliegen. Als die 18jährige Klimaaktivistin und talentierte Trompetenspielerin zu einem Vorspiel an das berühmte Opernhaus in Oslo eingeladen wird, bleiben ihr nur wenige Tage, um die 1500 km Entfernung von den einsamen Lofoten – Inseln bis zur Hauptstadt zurückzulegen. Um ihren Prinzipien treu zu bleiben, entscheidet sich Trine zu trampen und auf die Hilfsbereitschaft von Fremden zu vertrauen. Allerdings stellt der Roadtrip durch Norwegens raue und schöne Landschaft Trines Leidenschaft für Musik und ihren Umweltschutz – Idealismus gehörig auf die Probe.
Laurens Pérol / Regie & Drehbuch
geb. 1995 in Stuttgart, studierte Moving Images an der Nordland School of Art and Film in Norwegen und begann im Herbst 2023 sein Regie-Masterstudium an der Filmakademie Wien. Seine Kurzfilme, in denen er sich mit der Beziehung zwischen Individuum und Gesellschaft beschäftigt, wurden international auf Festivals gezeigt. Å ØVE ist sein erster abendfüllender Spielfilm.
Laurens Pérol – persönliche Statements zum Film
Wie lassen sich unsere persönlichen Lebensziele mit der Klimakrise, die unsere Zukunft bedroht, in Einklang bringen? Müssen wir uns einschränken? Wie viel meiner persönlichen Entscheidungen ist unvermeidlich politisch? Das sind Fragen, mit denen ich mich in meinem Leben und in meiner Arbeit als Regisseur täglich konfrontiert sehe. Aber wie geht man mit der Frustration, der Hoffnungslosigkeit und dem Gefühl der Ohnmacht um, das mit diesen Fragen einhergeht?
Als Kind hatte ich herausfordernden Phasen. Nach einigen schwierigen Jahren begann ich Trompete zu spielen – eine Entscheidung, die vieles auf den Kopf stellen sollte. Ohne es zu merken, begann ich, Ton für Ton, Übung für Übung, Tag für Tag, etwas zu entwickeln. Das konsequente tägliche Üben wurde zu einem Werkzeug, um mein eigenes Verhalten zu reflektieren und zu lernen, meine Grenzen herauszufordern. Ich lernte zu Üben und mir zuzuhören.
Es ist genau dieses Werkzeug „Üben“, das Trine Hoffnung gibt, als für sie alles auf dem Spiel zu stehen scheint: Ihre Zukunft als Musikerin und ihre Prinzipien. Trine ist damit konfrontiert, in einer Zeit aufzuwachsen in der Zukunftsszenarien, Normen und Hoffnung vor dem Zusammenbruch stehen. Ist Aktivismus vielleicht die einzige konsequente Gegenreaktion auf solch eine existenzielle Krise?
ÜBEN ÜBEN ÜBEN – Å Øve portraitiert eine mutige Frau, die sich selbst treu bleibt und ohne Angst vor Konflikten immer wieder aus ihrer Komfortzone ausbricht. Ich will mit dem Film dazu inspirieren, den Zustand aufzusuchen, den Trine im Üben erlebt. Trine zeigt auf, wie es möglich ist eigene Gewohnheiten und Einstellungen immer wieder zu hinterfragen, sich dabei selbst treu zu bleiben und schließlich zu lernen, auf sich selbst zu hören.
Drama, 79 min. Kinostart: 05. September 2024, Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=tIEmX66CbBM