Bereits in der Spielzeit 2020/2021 war die Geigerin Patricia Kopatchinskaja beim SWR Symphonieorchester als Artist in Residence zu Gast. Nun kehrt sie als Artistic Partner für zwei Spielzeiten zum Orchester zurück und lässt sich in dieser Funktion nicht bloß als international bekannte Spitzengeigerin hören, sondern wird zugleich mit eigenen Programmideen aktiver Teil der künstlerischen Planungen. Zwei Formate wurden von ihr konzipiert: Im Februar 2025 kombiniert sie mit Dmitrij Schostakowitschs erstem Violinkonzert und György Ligetis „Mysteries of the Macabre“ zwei hochexpressive, doppelbödige Werke voll abgründigen Humors miteinander und tritt in beiden unter der Leitung von Ingo Metzmacher als Solistin auf. Für die „Linie 2“-Konzerte im November 2024 hat Kopatchinskaja ein „Peace Project“ gestaltet, in dem die traditionellen Grenzen zwischen Bühne und Publikum verschwinden und das Konzert zu einer klingend inszenierten Realität werden soll. „Als ich von dem Kriegsausbruch in der Ukraine hörte und im Fernsehen sah, wie die Menschen sich in einem Bunker versteckt haben, wie sie mit ihrer Angst um ihr Leben umgegangen sind: Das hat mich erschüttert. Und ich fragte mich: Wie fühlt es sich eigentlich an, wenn man in so einem Unterschlupf gemeinsam sitzt? Welche Art von Musik – oder einfach: welche Klänge – hört man da? Woran denkt man in solch einer Situation? Diese Gedanken haben mich dazu bewogen, das ‚Peace Project‘ zu entwickeln – im Gedenken an die Opfer dieses schrecklichen Krieges.“ Das inszeniertes Konzertformat findet am 7. November im Stuttgarter Wizemann und 8. November im Freiburg, E-Werk statt. Zu hören sein werden Werke und Texte von Franz Kafka, Swetlana Alexijewitsch, Olivier Messiaen, Tigran Mansurian, Matthias Claudius, Luciano Berio, Patricia Kopatchinskaja, August Stramm, Henry Purcell, György Kurtág, Franz Schubert, Claudio Monteverdi, Wolfgang Amadeus Mozart, Paul Celan, Arvo Pärt, Lugio Nono und Johann Sebastian Bach.
Neben Patricia Kopatchinskaja, Idee und Regie und Mitgliedern des SWR Symphonieorchesters sowie SWR Experimentalstudio wirken mit: Marco Borggreve, Szenographie und Licht, Hubert Wild, Schauspiel und Sänger, Sebastian Manz, Klarinette, Michael Acker / Daniel Miska, Klangregie, Leon Aviles Fucyman, Klangregieassistenz und Ensemble 45
Karten: SWR Ticketservice