Umbrüche

Umbrüche 17: Ausstellungsansicht, ©Jürgen Bubeck

Das Atelier des Stuttgarter Künstlers Erik Sturm liegt direkt angrenzend an das Areal von „Stuttgart 21“ sowie die Willy-Brandt-Straße. Die Ausstellung in der Städtischen Galerie Ostfildern bietet erstmals einen umfassenden Einblick in diesen Werkkomplex innerhalb von Sturms Schaffen, beginnend mit seinen frühen Feinstaubreliefs über skulpturale Fragmente aus dem Baufeld bis hin zu dem Projekt „Solid Transitions“, bei dem 14 Künstlerinnen und Künstler eingeladen wurden, auf die Rohbauhallen von Stuttgart 21 zu reagieren.

Erik Sturm, „Planung der Planung“, 2017, © Erik Sturm

Seit mehr als einem Jahrzehnt prägen die Arbeiten am neuen Hauptbahnhof maßgeblich das urbane Zentrum der Stadt Stuttgart, ebenso wie viele künstlerische Werke von Erik Sturm. Die heutige Willy-Brandt-Straße war einst die Prachtstraße im Herzen von Stuttgart – damals trug sie den Namen Neckarstraße. Im Krieg zerstört und danach pragmatisch zur innerstädtischen Autobahn umgestaltet, führt sie heute am Planetarium vorbei und mündet in die „Kulturmeile“. Aktuell gehört sie zu den meistbefahrenen innerstädtischen Straßen Deutschlands. Durch die Großbaustelle Stuttgart 21 befindet sich diese Straße seit Jahren im Wandel. Sie fungiert nicht nur als Verbindung vom Neckartor in Richtung Charlottenplatz und weiter nach Ostfildern, sondern ist auch ein Symbol für urbanen Wandel und tiefgreifende bauliche Veränderungen. Seit 2001 ist diese Straße ein wiederkehrendes Motiv in der künstlerischen Praxis von Erik Sturm. Viele seiner Arbeiten haben dort ihren Ursprung und spiegeln urbane Transformationsprozesse wider, die für das Anthropozän charakteristisch sind. Von seinem Logenplatz aus wird Erik Sturm zum stillen Beobachter. Als Resultat jahrelanger Feldforschung bringt er Fundstücke und stumme Zeitzeugen zum Sprechen, indem er sichtet, sammelt und damit sichtbar macht.

Umbrüche 60: Ausstellungsbesucherin, © Jürgen Bubeck

Öffentliche Führung für kunstinteressierte Erwachsene und Jugendliche.
So. 27. 10. 2024 und So. 1. 12. 2024, jeweils um 16 Uhr

Ausstellungsdauer 13. Oktober 2024 bis 7. Januar 2025
Städtische Galerie
Gerhard-Koch-Straße 1 · Scharnhauser Park
73760 Ostfildern

Erik Sturm (*1982),
lebt und arbeitet als Bildender Künstler in Stuttgart.
2009–2013 Dipl. Bildende Kunst, Prof. C. Jankowski, Akademie d. bildenden Künste Stuttgart
2012 Auslandssemester, Prof. Allan Siegel, Hungarian University of Fine Arts, Budapest
2004–2009 Dipl. Visuelle Kommunikation, Prof. Dr. H. Draxler und Prof. J. Rondo, Merz Akademie, Stuttgart
Preise/Stipendien (Auswahl)
2022 Arbeitsstipendium, Stiftung Kunstfonds, Berlin
2020 Nominierung, Großer Hans Purrmannpreis der Stadt Speyer
2019 Nominierung, Preis der Nationalgalerie (Longlist), Berlin
2018 STRABAG international Artaward, Preisträger, Wien

Weitere Infos zum Künstler unter eriksturm.eu