Katharina Grosse ist eine der bedeutendsten Künstlerinnen der Gegenwart. Die Staatsgalerie Stuttgart widmet ihr nun im Stuttgarter Kunstgebäude die Ausstellung „Katharina Grosse – The Sprayed Dear“.
Seit über 30 Jahren lotet die 1961 in Freiburg im Breisgau geborene Künstlerin die räumlichen und materiellen Möglichkeiten von Malerei aus und überschreitet dabei die herkömmlichen Gattungsgrenzen. Drei eigens dafür geschaffene Werke sind neben noch nie gezeigten plastischen Arbeiten ihres Frühwerks im Kuppelbau mit dem goldenen Hirsch zu sehen.

Mit ihrem Titel nimmt die Künstlerin Bezug auf das Wahrzeichen des außergewöhnlichen Ausstellungsorts und spielt mit dem englischen Wort »deer« für Hirsch – und dem im Englischen gleichklingenden Begriff »dear« für etwas Liebgewonnenes.
Grosse malt ihre in Sprühtechnik ausgeführten immersiven Bilder radikal über Objekte, Architekturen und ganze Landschaften hinweg. Für die Stuttgarter Sonderausstellung hat sie sich intensiv mit der Architektur des ikonischen Zentralbaus am Schlossplatz beschäftigt und verwandelt diesen in ein farbgewaltiges Raumerlebnis. Die Oberflächen ihrer Kunstwerke verschmelzen scheinbar oder auch real mit den Orten ihrer Präsentation. So auch im eindrucksvollen 26 Meter hohen Kuppelsaal des Kunstgebäudes, in dem die neu geschaffene Aluminiumskulptur »The Sprayed Dear« den Höhepunkt der Ausstellung bildet.


Dazu belegt eine übergroße, weiße Styroporskulptur mit dem Titel »Ghost« das Interesse der Künstlerin am Zusammenspiel von Form und Fläche, während die aus grundierten Leinwandstoffen bestehende Skulptur »Untitled« den Blick auf die dreidimensionalen Qualitäten ihrer Leinwandarbeiten lenkt.

„Zweidimensionale Malerei existiert für mich nicht. Die Leinwand selbst ist ein dreidimensionales, haptisches Objekt und ein Bild kann überall auftauchen, sei es auf einem Ei, in der Armbeuge, in Schnee und Eis oder am Strand“,
sagt Katharina Grosse, die in Berlin und Neuseeland lebt und arbeitet.
Die Staatsgalerie Stuttgart lässt die unerschöpfliche Bandbreite von Grosses dreidimensionalen Werken eindrucksvoll erlebbar werden – von den frühen Materialexperimenten aus der Studienzeit an der Düsseldorfer Kunstakademie bis hin zu ihren neusten Werken.
Dauer: 11.4.2025 – 11.1.2026
Weitere Informationen finden Sie hier
Zur Ausstellung wird ein umfangreicher Katalog (Sandstein Verlag) mit Abbildungen sämtlicher ausgestellter Werke erscheinen. Um die eindrucksvollen
Installationsansichten im Kunstgebäude zu dokumentieren, erscheint dieser nach Ausstellungseröffnung im Mai 2025 und schließt eine Katalog-
Triologie der Künstlerin (Centre Pompidou Metz, Kunstmuseum Bonn, Staatsgalerie Stuttgart) ab.
Herausgeber: Staatsgalerie Stuttgart, Kurator: Hendrik Bündge.
Mit Textbeiträgen von Hendrik Bündge, Robin Detje, Emily LaBarge sowie
mit einem Gespräch zwischen Dan Lie und Katharina Grosse.