Für das Jahr 2025 wurden die Literaturstipendien des Landes Baden-Württemberg an Doris Vogel, Silke Stamm, Frieda Paris und Simone Kucher vergeben.
„Elvis Presley, die Alpen, der Schneidetisch und ein lichter Sommer“…
Mit diesen Stipendien würdigt das Land jährlich herausragende und kreative Lyrik sowie packende Romane. Die vier Autorinnen nehmen in ihren Erstveröffentlichungen das Publikum mit auf eine spannende Spurensuche: Sie beschäftigen sich mit Themen wie Starkult und persönlichen Grenzerfahrungen.
Die Lyrikerin und Künstlerin Doris Vogel widmet sich in ihrem Debüt „Dieses Buch gehört dem König 2.0 Elvis Presley“ dem Mythos Elvis Presley, dem King of Rock’n’Roll. In ihrem Roman „Hohe Berge“ erforscht Silke Stamm die Alpen, deren Weite und Unberechenbarkeit verborgene Ängste ans Licht bringen. Frieda Paris begibt sich mit ihrem ersten Gedichtband „Nachwasser“ sinnbildlich vom Schneidetisch aus auf die Suche nach Spuren. Simone Kucher schildert in ihrem Roman „Die lichten Sommer“ (Kjona Verlag) die Themen Freundschaft, Entfremdung und Sprachlosigkeit zwischen den Generationen im Kontext der Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung aus den tschechischen Gebieten nach dem Zweiten Weltkrieg.
Die Stipendiatinnen erhalten jeweils 18.000 Euro, wobei ein Stipendium zwischen zwei Autorinnen geteilt wird. Mit dieser Unterstützung möchte das Land den Autorinnen mehr Freiraum für ihre literarische Arbeit schaffen und sie auf ihrem kreativen Weg bestärken. Die Preisträgerinnen werden 2025 sowohl gemeinsam auf einer Lesereise als auch einzeln ihre Werke im Land präsentieren.
Das Ministerium vergibt die bis zu vier Stipendien jährlich auf Empfehlung einer Jury, eine Bewerbung ist nicht möglich. In diesem Jahr gehörten der Jury Katinka Emminger (Stadtbibliothek Stuttgart), Hanna Hovtvian (Literaturhaus Freiburg), Natalie Friedrich (Literarische Gesellschaft Karlsruhe), Silke Knäpper (Literarisches Forum Oberschwaben) und Moritz Heger (Schriftstellerhaus Stuttgart) an.

Die Stipendiatinnen im Überblick: Doris Vogel (1988*) wuchs in Aulendorf auf, studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe und schloss dort auch ein Germanistikstudium ab. Sie lebt und arbeitet in Eislingen/Fils als Kunsterzieherin, Malerin und Lyrikerin. Ihr Lyrikdebüt war auf der Shortlist des Anna-Haag-Preises des Förderkreises der Schriftsteller:innen in Baden-Württemberg. Silke Stamm (1968* in Schwenningen) studierte Mathematik und Physik in Freiburg und Edinburgh. Sie wurde 2013 mit dem Förderpreis für Literatur der Stadt Hamburg ausgezeichnet, erhielt 2020 den Hamburger Literaturpreis für einen Auszug aus „Hohe Berge“ und 2023 den Fulda Literaturpreis. Sie lebt mit ihrer Familie in Hamburg. Frieda Paris (1986* in Ulm) ist Hörspielautorin und Lyrikerin. Nach ihrem Abitur absolvierte sie eine Ausbildung zur Damenschneiderin und studierte in Wien und Paris Theater-, Film- und Medienwissenschaft sowie Sprachkunst. Für ihren Debüt-Lyrikband „Nachwasser“ erhielt sie den Debütpreis des Österreichischen Buchpreises. Sie lebt in Wien und Ulm. Simone Kucher (1973* in Ellwangen) studierte Theaterwissenschaft, Gender Studies und Neuere Deutsche Literatur in München und Berlin, verfasste Theaterstücke und Hörspiele und veröffentlichte 2024 ihren ersten Roman „Die lichten Sommer“. Gefördert wurde sie unter anderem vom Berliner Senat, der Akademie der Künste, der Filmstiftung NRW und dem Goethe-Institut Prag. Ihr Wohnort ist Rostock. Weitere Informationen und aktuelle Termine zu Lesungen finden sich auf den Websites der Autorinnen und ihrer Verlage.
Portraitfotos der Literaturstipendiatinnen
Michael Kranz, Andreas Hornoff, El Menges, Lutz Knospe