Im Fokus: Martin Grubinger und
Igor Strawinsky

Mit Beethovens neunter Sinfonie startet das SWR Symphonieorchester am 15. und 16. September in Stuttgart bzw. am 19. September in Freiburg in die Saison 2022/2023. Dabei steht der französische Dirigent Jean-Christophe Spinosi erstmals in Konzerten vor Publikum am Pult des SWR Symphonieorchesters.

SWR Symphonieorchester, Teodor Currentzis © SWR, Patricia Neligan

Der Chefdirigent des SWR Symphonieorchesters Teodor Currentzis übernimmt drei Programme in der kommenden Saison. Im Dezember dirigiert er den „Boléro“ von Ravel, das zweite Klavierkonzert von Sergej Prokofjew mit der Solistin Yulianna Avdeeva sowie „Le sacre du printemps“ von Igor Strawinsky. Im Januar 2023 widmet sich Currentzis dem Violinkonzert von Alban Berg mit der Solistin Vilde Frang und der achten Sinfonie von Dmitrij Schostakowitsch. Im Rahmen der Pfingstfestspiele Baden-Baden erklingen schließlich unter seiner Leitung die Uraufführung von Alexey Retinskys „Vorspiel zu Wagners Vorspiel“, „Vorspiel und Isoldes Liebestod“ aus Richard Wagners „Tristan und Isolde“ sowie Lorin Maazels Wagner-Bearbeitung „Ring ohne Worte“.

Werke von Igor Strawinsky ziehen sich wie ein roter Faden durch einen Großteil der Konzerte der kommenden Saison und legen durch wechselnde musikalische Kontexte den musikalischen Kern von Strawinskys Oeuvre frei. Den Auftakt macht die Freiburger Konzertreihe Linie 2 mit Strawinskys Ballettmusik „Orpheus“ aus dem Jahr 1947, dem Geburtsjahr Salvatore Sciarrinos, der 2015 mit dem Monodram „La nuova Euridice“ seinen eigenen Beitrag zu diesem jahrhundertealten Thema vorgelegt hat. Einen anderen Schwerpunkt setzt das Abokonzert unter der Leitung von Vasily Petrenko im November 2022, in dem Werke von Schreker und Berg von 1913 bzw. 1908 einen engen Zeitrahmen um die Urfassung von Strawinskys Ballettmusik „Pétrouchka“ aus dem Jahr 1911 ziehen. Im Mai 2023 findet sich im Abokonzert unter der Leitung von Michael Sanderling Strawinskys Violinkonzert (Solist: Sergey Khachatryan) zwischen deutscher Musik wieder: Paul Hindemiths Frühwerk, die „Lustige Sinfonietta“ von 1916, und Max Regers Spätwerk Variationen und Fuge über ein Thema von Mozart von 1914 bilden eine inhaltliche und biografische Klammer um dieses Solokonzert von 1931. Ein reines Strawinsky-Programm dirigiert schließlich Ingo Metzmacher im Juni 2023 mit jeweils zwei Werken aus Strawinskys neoklassizistischer und seiner Zwölftonphase. Das letzte Abonnementkonzert der Saison wirft im Juli 2023 noch ein gänzlich anderes Licht auf den Fokus-Komponisten Igor Strawinsky, wenn Pablo Heras-Casado die religiöse Psalmensinfonie mit der „Walpurgisnacht“ von Felix Mendelssohn Bartholdy kombiniert und sich somit Romantik und Neoklassizismus auf engem Raum begegnen.

100. Geburtstag von György Ligeti

Am 28. Mai 2023 wäre György Ligeti 100 Jahre alt geworden. Das SWR Symphonieorchester würdigt den Komponisten mit gleich mehreren Konzerten. Am 30. März 2023 erklingen im Rahmen eines Linie 2-Konzerts im Freiburger E-Werk unter der Leitung von Emilio Pomàrico Ligetis Concert Românesc, die Mysteries of the Macabre sowie sein Klavierkonzert (mit dem Pianisten Joonas Ahonen). Zudem widmen sich mehrere Musikvermittlungsformate dem Komponisten György Ligeti: am 5. und 12. März in Stuttgart bzw. Freiburg ein Familienkonzert unter dem Motto „Tanz und Spiel“ sowie am 23. und 24. März jeweils zwei Konzerte für Schüler:innen der Klassen 2 bis 5 bzw. ab der Klasse 6, die in die „ARD-Woche der Musik“ eingebettet sind. Die Konzerte für die jüngeren Schüler:innen finden unter dem Titel „Malte und Mezzo“ statt und werden von Malte Arkona moderiert, in den Konzerten für Schüler:innen ab Klasse 6 ist u. a. der Stuttgarter Lichtkünstler Kurt Laurenz Theinert zu erleben. Im Rahmen der „ARD-Woche der Musik“ führt das Musikvermittlungsteam darüber hinaus ein bundesweites Schulprojekt mit Ligetis „Poème symphonique“ für 100 Metronome durch.

Martin Grubinger © SWR

Artist in Residence der Spielzeit 2022/2023 wird der Ausnahmenschlagzeuger Martin Grubinger, der erst kürzlich zum Sommer 2023 seinen Bühnenabschied verkündet hat. Grubinger arbeitet erstmals mit dem SWR Symphonieorchester zusammen und wird im Laufe seiner Abschiedssaison mit Schlagzeugkonzerten von Daníel Bjarnason, Tan Dun und John Corigliano zu erleben sein. Zudem gestaltet er mit den Schlagzeugkollegen des SWR Symphonieorchesters ein gemeinsames Kammermusikprogramm mit Konzerten in Stuttgart, Freiburg und Baden-Baden. Neben Martin Grubinger geben zahlreiche weitere Dirigent:innen und Solist:innen ihren Einstand beim SWR Symphonieorchester, darunter Giedrė Šlekytė, Constantinos Carydis, Vasily Petrenko, Petr Popelka, Christian Reif und Christian Curnyn, die Pianistin Khatia Buniatishvili und die Geigerin Vilde Frang.

Zu erleben ist das SWR Symphonieorchester nicht nur im Konzert und in persönlichen Begegnungen, sondern auch in SWR2 sowie bei kostenlosen Videostreams auf SWRClassic.de.

Karten für alle Konzerte in Stuttgart, Freiburg und Mannheim können, Telefon: 07221 300 100 und unter www.SWRClassicservice.de