ECLAT

Fantasievoll und reich an unterschiedlichen Genres, Stilen und Formaten.
Das Festival Neue Musik Stuttgart 2025 hat vom 5. bis 9. Februar 2025
36 Künstler*innen aus 22 Ländern zu Konzerten und Performances eingeladen, 25 davon sind Uraufführungen.

Wundersame Klänge aus der Interaktion mit Spielzeug das Universum des Kindes entstehen in einem intensiven, magischen Werk von Christian Winther Christensen für das Ensemble Ascolta und ein Radio (5. Feb.).

In „DasSpielDasLeben“ von Uwe Rasch reagiert das Trio Pony Says auf die Lebensberichte von drei Stuttgarter*innen, deren nicht gerade geradlinig verlaufene Biografien der „idealisierten gehobene-Mittelschichts-Karriereplanung“ aus dem Gesellschaftsspiel „Das Spiel des Lebens“ gegenübergestellt werden.
Spielerisch erfand die belarusische Dichterin Vera Burlak mit ihrem Sohn Kastuś das „ABC der Ausrufe“, in dem die beiden für jeden Buchstaben des belarusischen Alphabets einen emotionalen Ausruf gefunden und in eine Geschichte verwandelt haben – skurrile, lustige, rätselhafte Gedichte mit phantastischen Comiczeichnungen, die Monika Nuber durch Animations-Film in Bewegung bringt und die Georgia Koumará in eine subtile Klangerzählung einbettet: ein eindrückliches Plädoyer für Fantasie, Freiheit und gegenseitige Aufmerksamkeit (6., 7., 8. Feb.).

Mit fantastischen, Comic-artigen „Cyborg-Wolpertingern“, die ihr humanes Erbe nicht einfach abstreifen können und wollen, lassen Annesley Black & Kinky Muppet in der „Elektroperette“ Digital Blood eine durchdigitalisierte, transhumane Welt auferstehen (8. Feb.). In diesem surrealen, von Computerspielen inspirierten Setting trifft sich ein Elektronik-Ensemble mit einer Rockmusik-Band mit dadaistischen Tendenzen zu einem Song Medley zwischen Elektronischer Musik, Punk und Rock.

Eine groteske Tour de Force in das Herz von Identitäten, die von Gewalt geprägt sind, ist das Musiktheater „Les Murs meurent aussi“ von François Sarhan – ein unsentimentales Stück über Mauern, Grenzen, Territorialkriege, Aneignung und über Identitätsfragen, die sich aus diesen Konflikten ergeben (7. Feb.).

Die Komponistin Elena Mendoza möchte in der Erfahrung von Kriegen und Krisen die Suche nach einer anderen Wirklichkeit nicht aufgeben und stellt sich in ihrem Orchesterwerk „eine imaginäre Stadt vor, einen persönlichen utopischen Ort, nach dem man nicht aufhören kann zu suchen. In der heutigen Zeit, die sich aufgrund der verschiedenen Krisen plötzlich dystopisch anfühlt, ist die Idee der Utopie für mich wieder einmal überlebenswichtig geworden.“

Internationale Gäste, ECLAT-Debütanten wie die United Instruments of Lucilin oder das junge Fabrik Quartet und bewährte Stuttgarter Akteure, darunter das SWR Symphonieorchester und das SWR Vokalensemble, prägen fünf abwechslungsreiche und spannende Festivaltage im Theaterhaus.
Die Neuen Vocalsolisten, das weltberühmte Hausensemble des Veranstalters Musik der Jahrhunderte, feiern darin ein besonderes Jubiläum: 25 Jahre als Kammermusik-Formation und damit 25 Jahre eines neuen Genres, das sie belebt und maßgeblich geprägt haben: das Vokale Kammer-Musik-Theater. Für ECLAT entstanden sechs sehr persönliche Werke, die aus unterschiedlichen Perspektiven von Herkunft erzählen, sei es die Heimat der Ahnen in einem Fischerdorf am Rhein oder die verlorene Heimat einer Exil-Russin oder die Romantik als musikalische Heimat (2 Konzerte am 8. Feb.).
Gespräche über die Inspiration, das Making-Of oder Hintergründe von Werken sind entdecken im Festival-Portal auf der ECLAT-Website. Einer dieser Interviewten ist der britische Shooting-Star Alex Paxton. Mit seiner großen Feier der Sinnlichkeit eröffnen die Neuen Vocalsolisten und das Klangforum Wien das Festival am 5. Februar: „Gesang als Spiel, Zuhören als Berührung und Harmonie wie das Leben in einem Körper.“

Weitere Informationen:
ECLAT
Festival Neue Musik Stuttgart
im Theaterhaus Stuttgart
5. – 9. Februar 2025
www.eclat.org
Tickets: Theaterhaus Stuttgart
Telefon: 0711 40 20 720